Filmfestival startet: SIE ist das Gesicht der Berlinale
Berlin - Es ist so weit: Am Donnerstag startet die Berlinale. Eröffnet wird eines der weltweit größten Filmfestivals erneut von Hadnet Tesfai (44). Im TAG24-Interview erklärt die Moderatorin, warum sie in diesem Jahr besonders aufgeregt ist und wie es dazu kam, dass sie im Rahmen der Berlinale sogar ihr Schauspiel-Debüt auf der großen Kinoleinwand feiern wird.
TAG24: Sie dürfen zum zweiten Mal die Eröffnungsgala der Berlinale moderieren. Wie aufgeregt sind Sie?
Hadnet Tesfai: Ich bin sehr nervös und sehr aufgeregt. Ich hab das zwar schon mal gemacht, aber der Unterschied ist, dass wir in diesem Jahr volles Haus haben. Letztes Jahr war es coronabedingt noch die halbe Kapazität und jetzt ist der Saal proppenvoll.
TAG24: Gibt es Rituale, die Sie vor solch einem Auftritt durchführen?
Tesfai: Nein, aber mir ist es beispielsweise wichtig, dass ich immer meine kleine Gruppe an Frauen um mich habe, die mir Sicherheit geben und die mich bei Haare und Make-up seit Jahren begleiten.
TAG24: Wie schwierig ist das Thema Kleiderwahl bei solch einem Event?
Tesfai: Ich glaube, es ist so schwierig, wie man es macht. Mir ist es schon wichtig, dass ich das Richtige trage. Deswegen beschäftigen wir uns mit dieser Frage schon Wochen vorher, weil ich ja durchaus eine repräsentative Funktion nicht nur für die Berlinale, sondern irgendwie auch für Berlin und für Deutschland habe.
Darum hat sich Hadnet Tesfai nichts bei Anke Engelke abgeguckt
TAG24: Anke Engelke hat die Eröffnungsgala jahrelang moderiert. Haben Sie sich bei ihr etwas abgeschaut?
Tesfai: Ich finde, den größten Fehler, den man machen kann, ist zu versuchen, es so zu machen, wie es jemand anderes getan hat. Ich habe mir unglaublich gerne angeschaut, was Anke Engelke gemacht hat, weil sie es einfach unglaublich gut gemacht hat. Ich würde mir aber keinen Gefallen tun, wenn ich versuchen würde, es wie sie zu machen.
Wenn ich mir etwas von ihr abgeschaut habe, ist es, glaube [ich], eine gewisse Leichtigkeit und die Freude, diesen Job machen zu dürfen.
TAG24: Helen Mirren, Anne Hathaway, Peter Dinklage: Zahlreiche Promis werden dieses Jahr erwartet. Gibt es jemanden, auf den Sie sich besonders freuen?
Tesfai: Mit Helen Mirren geht auf jeden Fall schon mal ein kleiner Traum in Erfüllung, weil ich es immer toll finde, eine Grande Dame des Films kennenzulernen. Ich habe beispielsweise auch schon mal Catherine Deneuve kennenlernen dürfen.
Das Größte wäre es für mich, wenn mal eine Künstlerin wie Viola Davis zur Berlinale kommen würde. Da wäre ich sehr ehrfürchtig und wahrscheinlich das erste Mal richtig nervös.
Elaha: So kam Hadnet Tesfai zur Filmrolle
TAG24: Gibt es im Wettbewerb einen Film, den Sie als persönlichen Favoriten betiteln würden?
Tesfai: Das finde ich ganz schwierig zu beantworten, weil wir dafür eine sehr hochkarätig besetzte Jury haben. Ich freue mich aber sehr auf einen Film, der nicht im Hauptwettbewerb läuft, aber in der Kategorie "Perspektive Deutsches Kino". Denn da hatte ich die große Freude, mitspielen zu dürfen. Insofern freue ich mich sehr auf "Elaha".
TAG24: Das ist ja super spannend. Sie stehen auf der Bühne und laufen auf der Leinwand. Wie kam es dazu?
Tesfai: Es handelt sich um den Film einer Regisseurin, die gerade an der Filmakademie Ludwigsburg ihren Abschluss macht. Sie hatte mich irgendwann gesehen und gemeint, sie hätte eine Rolle, die zu mir passen könnte. Dann war ich ganz normal beim Casting, habe aber nicht damit gerechnet, dass ich die Rolle tatsächlich bekomme.
Es war eine unglaublich aufreibende Arbeit mit einem sehr jungen Team, das mit viel Idealismus, Energie und Tatendrang und unfassbar viel Talent in diese Produktion gegangen ist. Wir haben 2021 gedreht und nun sind wir hier bei der Berlinale. Von daher freue ich mich richtig doll auf die kommenden Wochen.
Die Eröffnungsgala der Berlinale mit Hadnet Tesfai und Jo Schück (42) ist am 16. Februar um 19.30 Uhr in 3sat zu sehen. Der Sender zeigt zudem die "Bärenverleihung", die ebenfalls von Tesfai moderiert wird, am 25. März ab 18.30 Uhr live aus dem Berlinale Palast.
Titelfoto: dpa/Monika Skolimowska