Felix Neureuther plädiert für Eltern als Aushilfen bei Lehrermangel
München - Felix Neureuther (40) ist der Meinung, dass es Eltern erlaubt sein sollte, im Schulsport als Lehrer-Ersatz einzuspringen.
"Es muss den Eltern vereinfacht werden, wenn sie sich engagieren wollen, auch Teil des Unterrichts sein zu können", sagte der Ex-Skirennläufer im Gespräch mit Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU, 57) im BR-Podcast "Pizza & Pommes".
"Wenn jetzt ein Sportlehrer krankheitsbedingt fehlt, dass ein Elternteil dann sagt: 'Wissen Sie was? Ich kann den Unterricht durchführen.'"
Neureuther erzählte weiter, dass er bei einem Ski-Ausflug seiner Tochter mit der Grundschule nicht dabei sein durfte, weil er "keine Aufsichtspflicht für die Kinder haben darf". Währenddessen sei aber ein Lehrer für etwa zehn Schüler zuständig.
Neureuthers Frage an CSU-Chef Söder: Müsse man das soziale Engagement von Außenstehenden im Unterricht nicht erleichtern?
Markus Söder pflichtet Felix Neureuther bei
Der bayerische Ministerpräsident findet das "eine gute Idee", wie er sagte. "Da haben wir aber manchmal die ganzen rechtlichen Probleme, finde es aber gut, dass man das diskutiert."
Vereine könnten laut Söder das Bindeglied zwischen Eltern und Schule darstellen. "Die Vereine sind dann Übungsleiter und bei den Übungsleitern ist das anders organisiert. [...] Wir geben bewusst viel mehr Geld in den Sportstättenbau, die Sportförderung und den Vereinssport, um dort dann genau dieses zu haben, dass dieses 'Einspringen' im Zweifelsfall [...] besser möglich ist."
Söder versicherte: "Ich bin ein totaler Sportfan und ich kämpfe auch sehr in der Lobby dieser ganzen Fächer, dass Sport eine stärkere Bedeutung bekommt. Da könnt ihr euch drauf verlassen."
Abstriche sollen bei anderen Fächern kommen. "Wir machen jetzt zum Beispiel ein bisschen weniger Englisch in der Grundschule. Ich glaube eh nicht, dass es den großen Effekt hat. Wir fördern mehr Deutsch und beispielsweise Sport", erklärte Bayerns Regierungschef.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa