"Am liebsten würde ich Schluss machen": Wollte Norman Ritter (†40) sterben?

Köthen (Anhalt) - Der Tod von Norman Ritter (†40) sorgte in der vergangenen Woche für großes Aufsehen, die wenigsten überraschte er aber. Schon lange litt er wegen seiner Alkoholsucht an Leberzirrhose, hatte ein schwaches Herz. Eine "stern TV"-Sonderfolge zeigt, wie schlecht es zuletzt um ihn stand.

Zuletzt desillusioniert: Norman Ritter (†40) sagte schon ein gutes Jahr vor seinem Tod, dass er "Schluss machen" wolle.
Zuletzt desillusioniert: Norman Ritter (†40) sagte schon ein gutes Jahr vor seinem Tod, dass er "Schluss machen" wolle.  © YouTube/stern TV

Familie Ritter aus Sachsen-Anhalt ist seit gut 30 Jahren in aller Munde, auch über den Tod einzelner Mitglieder hinaus. Nun verlor Norman den Kampf gegen die Sucht, starb am 15. Januar um 20.40 Uhr im Klinikum Köthen.

Schon bei einem der letzten Treffen mit "stern TV" im November 2023 wurde ersichtlich, dass sein Leben mit der Sucht Norman schwer zu schaffen machte. Zur Leberzirrhose ist auch Herzschwäche hinzugekommen.

"Katastrophe mit mir, mit meiner Alkoholkrankheit, das geht mir alles auf den Sack", sagte er damals niedergeschlagen. Und ergänzte erschütternde Worte: "Am liebsten würde ich Schluss machen."

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Drei Monate zuvor war er noch deutlich optimistischer. Das Magazin war dabei, als er im August 2023 nach fünf Jahren Haft aus der JVA Burg entlassen wurde. Er hatte große Ziele, wollte mit dem Trinken aufhören.

Wenige Monate zuvor blickte er noch optimistischer in die Zukunft, war überzeugt, etwas ändern zu können.
Wenige Monate zuvor blickte er noch optimistischer in die Zukunft, war überzeugt, etwas ändern zu können.  © YouTube/stern TV

Norman Ritter kämpft viele Jahre mit Alkoholsucht und verliert

Ein häufiges Bild, wenn "stern TV" ihn traf: Norman hatte meist eine Bierflasche in der Hand.
Ein häufiges Bild, wenn "stern TV" ihn traf: Norman hatte meist eine Bierflasche in der Hand.  © YouTube/stern TV

Doch das fiel ihm offenbar sehr schwer, wenig später hatte er schon wieder ein Bier in der Hand. "Das ist das, was ich vermisst habe. Ich hab das Bier vermisst." Es war das achte an diesem Mittag.

Als er gefragt wurde, ob es realistisch sei, dass er irgendwann ein Leben ohne Alkohol führen könne, glaubte Norman offenbar noch fest daran: "Ich schaffe das", sagte er.

Schon 2007, mit Anfang 20, bezeichnete er sich selbst als Alkoholiker. Auch in den folgenden Jahren kam es nur selten vor, dass der Köthener während der Dreharbeiten kein Bier oder auch mal Schnaps in der Hand hatte.

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Und das, obwohl er schon lange Medikamente nehmen musste - ein Pflegedienst versorgte ihn täglich mit den notwendigen Tabletten. Doch Norman konnte nicht anders, als diese mit Bier herunterzuspülen.

Warum er morgens 10 Uhr trinke, obwohl er wisse, wie gefährlich das für ihn sei, wollte eine Reporterin 2017 von ihm wissen. "Damit ich auf den Pegel komme, damit ich laufen kann", so die lapidare Antwort.

Doch je höher der Pegel stieg, desto gewaltbereiter und fremdenfeindlicher wurde der bekennende Nazi - und so landete Norman immer wieder im Gefängnis. Auch als Mutter Karin (†66) fast genau vier Jahre vor ihm starb, saß er ein.

Die letzten eineinhalb Jahre verbrachte er offenbar in Freiheit, bezahlte dieses Leben jedoch mit dem Tod. Zuletzt soll er eine weitere medizinische Behandlung verweigert haben.

Die zu einer zehnteiligen Doku-Reihe gehörende Sonderfolge zum Tod von Norman Ritter könnt Ihr bei YouTube ansehen.

Titelfoto: YouTube/stern TV

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