Polizei-Hundertschaft bei Familie Ritters Zwangsräumung: "Die soll'n sich verpissen!"

Köthen - Keine zwei Jahre vor ihrem Tod wurde Karin Ritter (†66) tagsüber auf die Straße gesetzt, durfte mit den übrigen Bewohnern nur nachts in die Obdachlosenunterkunft in Köthen (Sachsen-Anhalt). Die vorangegangene Zwangsräumung verlief natürlich nicht reibungslos.

Christopher und Mama Karin Ritter (†66).
Christopher und Mama Karin Ritter (†66).  © RTL

"Die schmeißen uns raus und nehmen uns die Möbel weg", behauptete das Oberhaupt der Familie Ritter zu Lebzeiten. Im April 2019 wurden die während der Renovierung der Obdachlosenheims übergangsweise bezogenen Wohnungen in der Adolf-Kolping-Straße geräumt. Zurück in die Augustenstraße sollte es gehen.

Karin ist am Morgen auf 180. "Meine Küche hab ich aus dem Fenster geschmissen. Die bereichern sich nicht an meinem Zeug. Das wollen die sich unter den Nagel reißen", sagt sie und spricht dabei das Ordnungsamt an.

Punkt 8 Uhr sollen alle das Mehrfamilienhaus verlassen. Was jetzt noch an Hab und Gut in den Wohnungen ist, wird entsorgt. Zwei Wochen Zeit hatten die Ritters und andere Bewohner, ihre vier Wände besenrein zu übergeben. Alles, was sich jetzt noch in den Wohnungen befindet, landet rücksichtslos im Container.

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Allerdings sitzt Karin noch gemütlich auf dem Sofa. Gegenüber Sohn Christopher. Mit einem Wodka-Cola. Früh am Morgen.

Mehrere Polizisten betreten das zu räumende Gebäude.
Mehrere Polizisten betreten das zu räumende Gebäude.  © YouTube/stern TV

Familie Ritter: "Er kriegt seine Garage, aber vorher scheiße ich ihm noch rein"

Karin hat ihre Küche aus dem Fenster geworfen.
Karin hat ihre Küche aus dem Fenster geworfen.  © YouTube/stern TV

Eine Polizei-Hundertschaft aus Magdeburg ist gekommen, um die Zwangsräumung durchzusetzen. "Die soll'n sich verpissen, die sind nicht erwünscht", wird Karin deutlich.

Dass sie 8 Uhr ihre Wohnung verlassen soll, passt dem Familienoberhaupt gar nicht: "Das geht mir am Arsch vorbei, wir haben für den ganzen Monat Miete bezahlt." Alles Meckern hilft nichts, alle müssen raus.

Einige Möbel, Klamotten und andere Gegenstände wollen die Ritters in ihrer angemieteten Garage unterstellen, doch die wird ihnen - angeblich wegen ausstehender Zahlungen - kurzerhand gekündigt. Christopher über den Vermieter: "Er kriegt seine Garage, aber vorher scheiße ich ihm noch rein."

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Zurück in der Augustenstraße ist Karin der Schock ins Gesicht geschrieben. Gardinen und Warmwasserboiler seien weg, es stinke nach Farbe und nun soll auch noch das Rauchen in den Wohnungen verboten sein. Der Horror beginnt.

Fortan lebte Karin tagsüber auf der Straße.
Fortan lebte Karin tagsüber auf der Straße.  © RTL

Der 9. Teil der "Familie Ritter"-Doku ist ab sofort bei YouTube zu sehen. Bei RTL+ gibt es zudem zwei Folgen zu "30 Jahre Familie Ritter".

Titelfoto: Bildmontage: RTL ; YouTube/stern TV

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