Familie Ritter trauert um ihr Oberhaupt: Das traurige Leben der Karin Ritter (†66)
Köthen - Bisher waren es "nur" Gerüchte, die am vergangenen Wochenende die Runde machten (TAG24 berichtete), doch nun ist es offiziell: Karin Ritter, Oberhaupt der berüchtigten Nazi-Familie Ritter, ist mit 66 Jahren gestorben!
Mehr als ein Vierteljahrhundert wurden Karin und drei ihrer sechs Kinder, die Söhne Norman (36), Andy (35) und Christopher (34), regelmäßig vom RTL-Magazin stern TV begleitet und erlangten dadurch traurige und vor allem fragwürdige Berühmtheit in ganz Deutschland.
Mittlerweile hat die Stadt Köthen in Sachsen-Anhalt gegenüber TAG24 bestätigt, dass die 66-Jährige am Samstag verstorben ist. Woran, blieb bislang unklar, doch Kettenraucherin Karin hatte in den vergangenen Jahren immer wieder über gesundheitliche Probleme geklagt.
Mutter Ritter war im Grunde ihr ganzes Leben lang arbeitslos gewesen und lebte von Sozialhilfe sowie in wechselnden Wohnungen und Obdachlosenunterkünften.
Seit 1994 erhielten die TV-Zuschauer einen Einblick in eine Welt, in der die Söhne, damals noch keine zehn Jahre alt, ungeniert den Hitlergruß zeigten und zusammen mit Mutter Karin ("Raus mit die Viechor") frei heraus gegen Ausländer hetzten. Berufswunsch des ältesten Sohns Norman damals: Skinhead.
Nicht zu vergessen, der Überfall auf eine Nachbarsfamilie, bei dem die drei deren komplette Wohnung mit Äxten kurz und klein geschlagen haben und die daraufhin aus Angst die Flucht ergriffen hatte.
Wie geht es jetzt mit den Ritter-Söhnen weiter?
Das Leben der Familie war seit jeher geprägt von Gewalt, rechtsextremen Ausbrüchen und diversen Straftaten, oft stand mehrfach pro Woche die Polizei bei ihnen auf der Matte.
Norman, Andy und Christopher, alle drei seit vielen Jahren schwerst alkoholabhängig, verbrachten große Teile ihres Lebens in Heimen oder Gefängnissen, unter anderem wegen Körperverletzung, Raubstraftaten und Einbrüchen.
Von Alkohol und Drogen hielt das Familienoberhaupt selbst laut eigenen Angaben überhaupt nichts, hat ihre Söhne deshalb sogar mehrfach rausgeschmissen.
Obwohl es auch innerhalb der Familie ständig gekracht hat und man verbal und vermutlich auch körperlich aufeinander eindrosch, verlieren die Kinder mit dem Tod der Mutter wohl den einzigen Halt in ihrem Leben.
Derzeit wird am Landgericht Dessau ein Prozess gegen mehrere Mitglieder der bekannten Köthener Familie verhandelt.
Am vergangenen Donnerstag musste sich Christopher unter anderem wegen versuchtem Raub mit Körperverletzung verantworten, schwieg jedoch. Mit einem Abschluss des Prozesses wird nicht vor März gerechnet.
So reagierte die Öffentlichkeit auf die Nachricht
Kaum eine "TV-Familie" hat jemals für so viel Aufsehen gesorgt wie die Ritters. Wo die meisten Menschen sie einfach nur als asozial bezeichnen, feiern andere den fragwürdigen Kultstatus Karins und ihrer Sprüche ("Das jibt 'ne Anzeije").
Auf Twitter können sich die meisten User spöttische und kritische Bemerkungen nicht verkneifen. So heißt es von einem: "Karin Ritter raucht gerade im Himmel ganz entspannt die zweite Marlborostange weg", und von einem anderen: "Leute, ja es ist traurig, dass Karin Ritter gestorben ist. Finde es geht nur 'n bisschen unter, dass Familie Ritter absolut rechtsradikal ist".
Der YouTuber "Gurkensohn" hingegen, der die Ritters schon öfter besuchte (TAG24 berichtete), forderte in seinem Realtalk: "Habt ein bisschen Respekt, die Familie möchte ihre Ruhe haben!"
Sogar so mancher Promi bedauert den Tod der 66-Jährigen. So schrieb beispielsweise Melanie Müller "Ruhe in Frieden, Legende".
Titelfoto: YouTube/sternTV