"Alles gelogen und erstunken": Karin Ritters Söhne unschuldig im Knast?

Köthen (Anhalt) - Fremdenhass, Gewalt, Alkoholsucht: Familie Ritter aus Sachsen-Anhalt fiel in den vergangenen 30 Jahren vor allem unangenehm auf, erlangte so in ganz Deutschland zweifelhafte Berühmtheit. Die neue zehnteilige stern-TV-Doku offenbart jetzt, dass alles eigentlich noch viel schlimmer war als angenommen.

Karin Ritter (†66) redet sich in Rage, mal wieder sind alle anderen Schuld, nur nicht ihre Söhne.
Karin Ritter (†66) redet sich in Rage, mal wieder sind alle anderen Schuld, nur nicht ihre Söhne.  © Screenshot/YouTube/stern TV

Familienoberhaupt Karin Ritter (†66) ist schon fast vier Jahre tot, trotzdem sorgen sie und ihre Kinder immer noch für jede Menge Aufmerksamkeit. Folge 4 der neuen Doku auf YouTube trägt den Namen "'Raus mit die Viecher!' – Karin Ritter und ihr Fremdenhass".

Sie zeigt ein Interview aus dem Jahr 2012, in dem sich die Köthenerin darüber aufregt, dass ihre Jungs im Gefängnis säßen - angeblich unschuldig.

Norman (heute 39) und René (41) sollen mit zwei weiteren Männern einen chinesischen Studenten (damals 28) verprügelt und ihn schwer verletzt haben - aus reinem Ausländerhass.

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Kann nicht sein, "alles gelogen und erstunken", sagt die damals 58-Jährige. "Die Jungs sitzen unschuldig im Knast." Auf einem Foto in der Bild-Zeitung sehe man schließlich keine Verletzungen im Gesicht des "Reisfressers", schimpft sie.

Jenes Wort sollen die vier Verdächtigen auch verwendet haben, als sie den jungen Mann vor dem Studentenwohnheim erst mit Worten, dann mit Fäusten angegriffen haben, so ein Sprecher des Landgerichts in Dessau. Doch Karin behauptet felsenfest, sie seien unschuldig.

Familie Ritter: Norman und René nach Attacke auf "Reisfresser" freigesprochen

René (41, beige Jacke) und Norman Ritter (39, rechts daneben) wurden trotz allem freigesprochen.
René (41, beige Jacke) und Norman Ritter (39, rechts daneben) wurden trotz allem freigesprochen.  © Screenshot/YouTube/stern TV

Immer wieder bezeichnet sie ihn als Vietnamesen. Als der Reporter sie darauf hinweist, dass es sich um einen Chinesen handelt, dreht sie sich angewidert weg: "Fidschi-Schwein ist das für mich, Kanakenschwein", pöbelt sie.

"Da hab ich so einen Hals, wenn ich die Ausländer schon sehe. Sollte jeder da bleiben, wo sie herkommen. Bei uns studieren, freilich und wer bezahlt's?", redet sich Karin weiter in Rage.

Und geht sogar noch einen Schritt weiter, als sie behauptet, es seien Zeugen gekauft worden, die ihre Jungs beschuldigen. Sie scheint völlig vergessen zu haben, dass Norman und Co. bereits früher wegen Gewaltdelikten im Knast saßen.

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Auch Tage später hat sich das Rittersche Familienoberhaupt nicht beruhigt. "Das ist frech, dass die Ausländer mehr geglaubt werden wie uns. [...] Die kriegen es vorne und hinten in Arsch geblasen."

Es dauert nicht lange bis zur Gerichtsverhandlung und tatsächlich werden Norman und René Ritter in diesem Fall aus Mangel an Beweisen freigesprochen, ein Mitangeklagter muss wegen Körperverletzung in Haft.

Die ganze Folge 4 von "30 Jahre Familie Ritter" könnt Ihr auf YouTube sehen.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/YouTube/stern TV

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