Enkel von Karin Ritter macht Pläne und will vor allem eins: "Nicht so assihaft sein"
Köthen (Anhalt) - Familie Ritter aus Köthen in Sachsen-Anhalt polarisiert wie eh und je. Doch nicht jedes Mitglied ist stolz auf seine Herkunft oder gar den Ruf, den der Clan seit jeher über die Stadtgrenzen hinaus genießt.
Zu ihnen gehört Karin Ritters (†66) Enkel Dominik, der im zweiten Teil der VOX-Doku "30 Jahre Familie Ritter" zu Wort kommt. Ein Reporter trifft ihn und seine Schwestern Jasmin und Sara 2023 in Thüringen, er wohnt dort bei Jasmin.
Sie alle hadern auf ihre Art mit ihrer Familiengeschichte, sind selbst überwiegend in Heimen groß geworden.
Dominik wurde 2007 von seiner Oma vor laufenden stern-TV-Kameras zum Hitlergruß animiert, reckte mit ihrer Hilfe den rechten Arm in die Höhe. Augenscheinlich war er damals keine drei Jahre alt.
Heute sei ihm das "schon bisschen peinlich", erzählt er in der Doku. Eine Aufarbeitung oder einfach nur ein Gespräch darüber habe es mit Karin vor ihrem Tod nicht gegeben.
Er und seine Geschwister "wollen ein eigenes Leben anfangen. Das besser machen, was die anderen falsch gemacht haben." Das selbsterklärte Ziel: "Nicht so assihaft sein", so Dominik. Er wolle zeigen, dass es auch anders geht, und eine Ausbildung beginnen.
Familie Ritter: Jasmin wird rückfällig und muss Kinder abgeben
Große Ziele hat auch seine ältere Schwester Jasmin. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten ist sie mit ihrem zweiten Kind schwanger, ihre Tochter Zoey gerade ein Jahr alt und befindet sich in staatlicher Obhut.
Denn aller guten Vorsätze zum Trotz ist die damals 23-Jährige rückfällig geworden und hat wieder Crystal Meth konsumiert. Und das, obwohl sie ganz genau wusste, "dass meine Tochter mir weggenommen wird".
Ein Handy-Video ihres Bruders zeigt den Tag, als Zoey abgeholt wurde. Darauf sagt Jasmin zu ihrem Partner, dass er sich keinen Kopf machen solle und sie ihre Tochter zurückbekommen würden. "Wir haben eine gute Anwältin. Und wir werden jetzt dafür arbeiten, dass wir sie wiederkriegen."
Von den Behörden fühlt sie sich aufgrund ihres Namens vorverurteilt. "Man muss nicht immer alle über einen Kamm scheren, nur weil man den f*cking Namen Ritter hat."
An Heiligabend 2023 kam schließlich Söhnchen Liam auf die Welt, Ende 2024 dann Levin. Alle drei befinden sich in Obhut des Jugendamtes.
Beide Teile der stern-TV-Doku "30 Jahre Familie Ritter" seht Ihr auf Abruf bei RTL+.
Titelfoto: Bildmontage: RTL