Ex-Playboy-Hase und Ehefrau packt aus: So schlimm war das Leben mit Hugh Hefner wirklich
Los Angeles (USA) - Als Crystal Hefner (37) in die Playboy Mansion von Gründer Hugh Hefner (†91) einzog, war sie gerade 21 Jahre alt, er stolze 82. Trotzdem lebten sie bis zu seinem Tod zusammen und die junge Frau begab sich in eine nie gewollte Abhängigkeit. Erst heute, sechs Jahre und mehrere Therapien später, kann sie wirklich damit umgehen.
Playboy-Mogul Hefner war stets dafür bekannt, sich nur mit den schönsten Frauen zu umgeben. Dass sie rund 60 Jahre jünger waren als er, war keine Seltenheit, sorgte aber auch immer mal wieder für Debatten.
Eine dieser Frauen ist die heute 37 Jahre alte Crystal Hefner, die fünf Jahre vor seinem Tod sogar mit ihm vor den Traualtar trat. Im Interview mit der New York Post verrät sie jetzt, wie das Zusammenleben mit ihm war und was es mit ihr gemacht hat.
Kennengelernt hat sich das ungleiche Paar 2008 auf einer der berüchtigten Halloween-Partys in der Playboy Mansion. Dennoch hatten sie offenbar eine Gemeinsamkeit: Genau wie sie selbst zum Zeitpunkt des Treffens hatte Hefner einst Psychologie studiert. Das imponierte ihr möglicherweise zunächst.
Danach ging alles ganz schnell: Nur kurze Zeit später habe Hef sie eingeladen, seine Freundin zu sein. Nicht allein, versteht sich. Auch die gerade erst 18 Jahre alten Zwillinge Karissa und Kristina Shannon (heute 33) sollten mit von der Partie sein.
Crystal Hefner: Eingesperrt in der Playboy Mansion
Zuerst habe ihr diese "Einladung" geschmeichelt, so Crystal, sie habe sich als etwas Besonderes gefühlt. Die Ernüchterung kam schnell: Nicht nur, dass sie die Beziehung zwischen den Zwillingen, die fast noch Kinder waren, und dem Senior als seltsam empfand.
Auch ihre eigene Verbindung mit dem Playboy-Gründer glich schon bald eher einer Zwangsbeziehung.
Was sicher auch daran gelegen haben könnte, dass die heute 37-Jährige keine wirklichen Freiheiten hatte. Sie trug die Kleidung, die er ihr vorschrieb, samt Playboy-Hasen-Logo, sie konkurrierte dadurch immer mit den anderen jungen Frauen.
Sie habe ab 18 Uhr einer Ausgangssperre unterlegen. Heute glaubt sie, er habe verhindern wollen, dass sie sich mit anderen Männern traf. Auch Reisen verbot er ihr.
Erschwerend kam hinzu: "Als er älter wurde, wurde er nur noch bedürftiger und abhängiger von mir", wird sie von der New York Post zitiert. Gleichzeitig war sie abhängig von ihm - und das habe ihm gefallen, so kannte er es aus alten Filmen, in denen Frauen nichts waren ohne ihre Männer. Dennoch habe sie Angst gehabt, ersetzt zu werden.
Hugh Hefner war Narzisst und Frauenfeind
Nach einer ersten geplatzten Hochzeit heirateten Hef und Crystal im Dezember 2012. Vor allem in den letzten Jahren seines Lebens habe sie ihn mehr aus einem schlechten Gewissen heraus nicht verlassen.
Viele dieser Erkenntnisse kamen erst nach seinem Tod im Jahr 2017 - auch dank mehrerer Therapien. "Ich lerne erst jetzt, was es bedeutet, in einer gesunden Beziehung zu sein", so die Hefner-Witwe. Und auch, wie Freundschaft zwischen Frauen funktioniert, musste sie in den vergangenen Jahren erst lernen.
Er sei kein grundsätzlich schlechter Mensch gewesen, aber ein Narzisst und Frauenfeind, wie sie heute sagt. Um komplett loslassen zu können, trennte sie sich von all ihrer Kleidung von damals. Nur ein Andenken behielt sie: den Playboy-Hasenanzug.
Heute setzt sie sich für Frauen, die ähnliche Erfahrungen mit Männern gemacht haben, ein. Bald will Crystal deshalb einen Podcast an den Start bringen. Ihre Erlebnisse dieser fast zehn Jahre in der Playboy-Villa hat sie außerdem in dem Buch "Only Say Good Things" verarbeitet.
Bereits im vergangenen Jahr hatte eine von Hefners Ex-Freundinnen über ausufernde Drogenpartys in der Playboy-Villa berichtet. In einer True-Crime-Doku war außerdem mehrfach von sexuellen Übergriffen die Rede.
Titelfoto: EPA/JOSHUA GATES WEISBERG/dpa