"Wollte nicht mehr leben": Ex-Mitarbeiter über "toxisches Arbeiten" mit beliebtem Talkshow-Host
Los Angeles (Kalifornien/USA) - Ein ansteckendes Lachen, gute Laune und immer einen frechen Spruch auf den Lippen. So kennen und lieben die Menschen den US-amerikanischen Talkshow-Host Jimmy Fallon (48). Doch ist vielleicht alles gar nicht so, wie es scheint?
Am Donnerstag veröffentlichte der "Rolling Stone" einen Artikel, in dem sich vierzehn ehemalige und zwei derzeitige Mitarbeiter der beliebten "Tonight Show" zu den Arbeitsbedingungen mit Fallon geäußert haben. Und diese Anschuldigungen haben es in sich.
So habe der 48-jährige extreme Stimmungsschwankungen, sei unberechenbar und würde ein toxisches Verhalten an den Tag legen.
"Wenn Jimmy schlechte Laune hat, ist der Tag für alle verdorben", so ein ehemaliges Crewmitglied.
"Die Leute machten im Büro keine Witze, standen nicht herum und unterhielten sich nicht miteinander. Es war eher so, dass man sich auf das konzentrieren musste, was man zu tun hatte, denn Jimmy hat schlechte Laune, und wenn er das sieht, könnte er ausrasten."
Einige Arbeiter gaben sogar an, aufgrund des Moderators und anderer Vorgesetzter mentale Probleme zu haben. Ein Ex-Mitarbeiter gab an, seine erste Panikattacke am Set erlebt zu haben. Ein anderer: "Psychisch war ich am tiefsten Punkt meines Lebens. Ich wollte nicht mehr leben."
Auch würde Fallon viel trinken, heißt es in einer weiteren Anschuldigung. Am schlimmsten seien Tage, an denen er verkatert bei der Arbeit erscheine. Dann heiße es "Augenkontakt zu vermeiden und keinen weiteren Fehler machen".
Für witzige Interviews wie diese ist Jimmy Fallon normalerweise bekannt
Jimmy Fallon reagiert auf schwere Anschuldigungen
Es sind heftige Anschuldigungen, auf die zunächst der Sender NBC gegenüber "Rolling Stone" einging. In einem kurzen Statement hieß es, dass man "unglaublich stolz auf die 'Tonight Show'" sei und, dass "ein respektvolles Arbeitsumfeld" oberste Priorität habe. Die angesprochenen Probleme würden nun "untersucht werden".
Wie People berichtet, folgte seither auch eine Stellungnahme von Fallon selbst.
So habe sich dieser via Zoom an seine Mitarbeiter gewandt und sich für sein Verhalten entschuldigt.
"Es ist peinlich und ich fühle mich so schlecht. Es tut mir leid, wenn ich Sie und Ihre Familie und Freunde in Verlegenheit gebracht habe", so der Talkshow-Host.
"Ich fühle mich so schlecht, dass ich es Ihnen nicht einmal sagen kann. Ich möchte, dass die Show Spaß macht, sie sollte jeden einschließen. Es sollte die beste Show sein."
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
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