Nach Anschlag auf Tesla: Was Elon Musk jetzt fordert

Grünheide - Tesla-Chef Elon Musk (52) hat nach dem Anschlag auf die Stromversorgung seiner Fabrik in Grünheide bei Berlin eine klare Botschaft bei der Brandenburger Landesregierung hinterlassen.

Elon Musk (52) hat eine klare Forderung.
Elon Musk (52) hat eine klare Forderung.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (67, SPD), der gemeinsam mit Ministerpräsident Dietmar Woidke (62, SPD) und Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (51, CDU) zum Gespräch bei Musk war, gab einen Einblick in die Forderungen des Unternehmenschefs.

"Elon Musk hat schon sehr deutlich gemacht, was er von uns erwartet", sagte Steinbach dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). "Nämlich dass er sagt: Ihr müsst es irgendwo hinkriegen, dass ihr dieser Attentäter dort habhaft werdet, dass die Leute nicht das Falsche daraus lernen, wenn sie davonkommen."

Bisher unbekannte Täter hatten am 5. März Feuer an einem Strommast auf einem frei zugänglichen Feld gelegt, der Teil der Stromversorgung des Tesla-Werks in Grünheide in Brandenburg ist.

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Wegen eines Stromausfalls lag die Autoproduktion fast eine Woche lang auf Eis, der Ausfall traf auch ein Edeka-Verteilzentrum.

Die linksextreme "Vulkangruppe" erklärte, sie sei für den Anschlag verantwortlich. Der Generalbundesanwalt ermittelt.

"Wir haben ihm dann bei der Gelegenheit sagen können, dass wir ganz froh sind, dass die Bundesanwaltschaft das übernommen hat", sagte der Minister. "Da ist schlussendlich für so etwas auch eine andere Manpower dahinter. Das hat er durchaus als vertrauensbildend empfunden."

Elon Musk hält an Ausbauplänen für Tesla in Grünheide fest

Die linksextremistische Vulkangruppe hat sich zum Anschlag auf die Stromversorgung bekannt.
Die linksextremistische Vulkangruppe hat sich zum Anschlag auf die Stromversorgung bekannt.  © Patrick Pleul/dpa

Die Gäste forderten Musk nach Angaben von Steinbach auch auf, dass sich Tesla mehr nach außen öffnet. "Wir haben ihn davon überzeugen können, dass Tesla seine Öffentlichkeitsarbeit noch mal deutlich verändern muss, deutlich sich mehr öffnen muss, deutlich mehr Bestandteil auch der Kommune werden muss."

Die Atmosphäre bei dem Gespräch war nach Angaben des Ministers positiv, auch weil Musks Sohn im Raum gewesen sei und sich die Gäste "ein bisschen um ihn gekümmert haben".

Der Tesla-Chef hatte bei dem Besuch am 13. März in Grünheide deutlich gemacht, dass er trotz des Anschlags auf die Stromversorgung und anhaltender Proteste an Ausbauplänen für sein Werk festhält. "Sie können uns nicht stoppen!", rief er den Mitarbeitern zu.

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Später sagte er auf die Frage eines Journalisten, ob der Ausbau der Fabrik weiter geplant sei: "Ja, absolut." Begleitet wurde Musk auf der Reise von seinem dreijährigen Sohn X Æ A-XII. Bisher peilt Tesla eine Produktion von 500.000 Autos im Jahr, diese Zahl soll sich noch verdoppeln. Derzeit sind es hochgerechnet rund 300.000 Autos im Jahr.

Tesla will auch das Werksgelände um einen Güterbahnhof erweitern und dazu Land kaufen und Wald roden. Dagegen gibt es seit Ende Februar Proteste von Umweltaktivisten mit einem Camp mit Baumhäusern.

Das Verwaltungsgericht Potsdam hatte nach einem Eilantrag der Aktivisten wegen der Auflagen zugunsten des Protestcamps entschieden, dagegen legte die Brandenburger Polizei Beschwerde ein. Eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg steht noch aus.

Das Camp hat nach Angaben der Initiative "Tesla stoppen" mit dem Anschlag nichts zu tun. Bei einem Bürgerentscheid der Gemeinde Grünheide hatte eine Mehrheit gegen die Erweiterung gestimmt.

Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

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