Elon Musks explodiertes "Starship": Panne auch vor dem zweiten Testflug

Texas (USA) - Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX hat den lange erwarteten zweiten Testflug seiner Riesenrakete Starship wegen technischer Probleme von Freitag auf Samstag verschoben.

Elon Musk (52) hatte offenbar recht: Nur Monate nach dem ersten misslungenen Start des "Starship" darf die größte Rakete der Welt erneut abheben. Gelingt es dieses Mal?
Elon Musk (52) hatte offenbar recht: Nur Monate nach dem ersten misslungenen Start des "Starship" darf die größte Rakete der Welt erneut abheben. Gelingt es dieses Mal?  © Timothy A. Clary/AFP

SpaceX-Chef Elon Musk schrieb am Donnerstag auf der Onlineplattform X, es müsse ein "Gitterflossen-Stellantrieb" ausgetauscht werden. Der erste unbemannte Startversuch im April hatte mit einer großen Explosion geendet und eine monatelange Untersuchung der US-Luftfahrtbehörde FAA nach sich gezogen.

Eine sogenannte Gitterflosse ist ein Bauteil, das die Rakete bei ihrer Rückkehr auf die Erde und bei der Landung stabilisieren soll. In Position gebracht wird sie durch den Stellantrieb. Dieser müsse ausgetauscht werden, erklärte Musk. "Deswegen wurde der Start auf Samstag verschoben."

Das zweistündige Zeitfenster für den neuen Startversuch öffnet sich nach SpaceX-Angaben am Samstag um 7 Uhr Ortszeit (14 Uhr MEZ). Die Rakete soll die Erde fast komplett umrunden und dann vor Hawaii im Pazifik landen.

Elon Musk: Elon Musk macht Schluss mit UFO-Gerüchten: Militärprojekte statt Außerirdische!
Elon Musk Elon Musk macht Schluss mit UFO-Gerüchten: Militärprojekte statt Außerirdische!

Starship ist die leistungsstärkste und mit einer Höhe von 120 Metern größte jemals gebaute Rakete der Welt. Sie soll Raummissionen kostengünstiger machen durch die Wiederverwendbarkeit ihrer beiden Stufen.

Der erste Testflug am 20. April auf dem SpaceX-Weltraumbahnhof Starbase in Boca Chica im US-Bundesstaat Texas war allerdings spektakulär fehlgeschlagen.

Elon Musk und SpaceX kündigen verzögerten Start an

Starship-Explosion: Kurz nach dem Start kam im April schon das bittere Ende!

Mitte April brach das "Starship" erstmals zu einem unbemannten Teststart auf - und explodierte vier Minuten später.
Mitte April brach das "Starship" erstmals zu einem unbemannten Teststart auf - und explodierte vier Minuten später.  © PATRICK T. FALLON/AFP

Die Starship geriet damals ins Trudeln, als mehrere Triebwerke ausfielen und die erste Stufe der Rakete sich nicht von der zweiten Stufe trennte. SpaceX ließ die Rakete daher vier Minuten nach ihrem Start in der Luft detonieren.

Sie ging in einem Feuerball auf, dessen Aschewolke bis in eine mehrere Kilometer entfernte Stadt geweht wurde. Die Wucht der Raketenantriebe ließ Betonbrocken durch die Luft fliegen, in einem Park in der Umgebung brach ein Feuer aus.

SpaceX musste in der Folge diverse Überarbeitungen vornehmen. Am Mittwoch gab die FAA SpaceX grünes Licht für einen zweiten Startversuch. Das Unternehmen habe nun "alle erforderlichen Kriterien erfüllt, insbesondere in Bezug auf Sicherheit, Umwelt und finanzielle Verantwortung", erklärte die US-Luftfahrtbehörde.

Elon Musk: Hollywood-Regisseur beschuldigt Elon Musk: Hat Tesla bei diesem Film geklaut?
Elon Musk Hollywood-Regisseur beschuldigt Elon Musk: Hat Tesla bei diesem Film geklaut?

Umweltschützer lehnen den zweiten Startversuch dennoch ab. "Wir fürchten, dass der zweite Start einmal mehr bedeutende Umweltschäden verursacht", sagte Jared Margolis, Anwalt der Umwelorganisation Center for Biological Diversity, der Nachrichtenagentur AFP.

Wegen des ersten Starship-Startversuchs läuft eine Klage gegen die FAA. Mehrere Umweltorganisationen werfen der Behörde vor, die von der neuen Riesen-Rakete ausgehenden Umweltrisiken nicht richtig eingeschätzt zu haben.

SpaceX-Chef Musk will mit der Starship-Rakete in Zukunft Menschen zum Mars bringen. Die US-Raumfahrtbehörde NASA will sie für ihre Mondlandemission Artemis einsetzen. Dass diese Mission planmäßig 2025 stattfinden kann, erscheint aber immer unwahrscheinlicher.

Titelfoto: montage: Timothy A. Clary/AFP, Patrick T. Fallon/AFP

Mehr zum Thema Elon Musk: