Aufschrei nach Hetze gegen Fauci: Elon Musk lässt Verschwörungstheoretiker jubeln
San Francisco - Die Wandlung des Elon Musks (51) ist erstaunlich. Lange galt er als Menschenfreund und Tech-Genie, inzwischen nehmen ihn immer mehr Menschen als erbitterten Narzissten wahr. Das unterstrich wieder mal einer seiner Tweets, mit dem er Verschwörungstheoretikern in die Karten spielte.
Nicht erst seit seiner Übernahme von Twitter ist der Multimilliardär dafür bekannt, gern auch mal Blödsinn in den sozialen Medien zu posten.
Doch inzwischen nutzt er seine immense Reichweite immer häufiger auch dafür, Halb- und Unwahrheiten zu posten, um so die gesellschaftspolitische Situation zu seinen Gunsten (und den Gunsten seiner Unternehmen) zu beeinflussen. Das alles stets unter dem Deckmantel der "Redefreiheit".
An diesem Sonntag könnte er allerdings endgültig zu weit gegangen sein. Seinen knapp 121 Millionen Followern teilte er mit: "My pronouns are Prosecute/Fauci" - "Meine Pronomen sind strafverfolgt/Fauci".
Zum einen ein Seitenhieb gegen non-binäre Menschen und deren Unterstützer, die auf Twitter oftmals mitteilen, mit welchen Pronomen sie angesprochen werden möchten.
Zum anderen ein regelrechter Angriff auf Anthony Fauci (81), den US-Amerikanischen Top-Immunologen.
Auf Twitter wendete sich Elon Musk gegen Anthony Fauci
Musk sorgt weltweit für Entsetzten
Was in Deutschland während der Corona-Pandemie Karl Lauterbach (59) und Lothar Wieler (61) waren (und immer noch sind), war in den USA Fauci. Als Stimme der Wissenschaft und großer Advokat des Impfens erzürnte er Millionen an Verschwörungstheoretikern, Rechtsaußen-Republikanern und Impf-Gegnern.
Genau diese feierten Musk jetzt für seinen mehr als verwunderlichen Tweet. Dabei hatte der gebürtige Südafrikaner 2021 selbst noch fürs Impfen geworben.
Viele andere fanden den Tweet allerdings überhaupt nicht lustig. Zahlreiche User verglichen Musk mit Ex-US-Präsident Donald Trump (76). Auch demokratische Politiker sowie Wissenschaftler, Journalisten und Aktivisten auf der ganzen Welt kritisieren den Post in aller Deutlichkeit.
Und wie reagierte Musk? Erstmal gar nicht. Schließlich hatte er mit dem Tweet wahrscheinlich mal wieder genau das bekommen, was er wollte: Aufmerksamkeit.
Titelfoto: Fotomontage: dpa/Patrick Semansky, AFP/Dimitrios Kambouris