AfD-Wahlwerbung: Elon Musk sorgt für Aufregung!
Berlin - Ein Kommentar von Multimilliardär Elon Musk (53) in der "Welt am Sonntag" hat die deutsche Medien- und Politiklandschaft in Schnappatmung versetzt.
"Die Alternative für Deutschland (AfD) ist der letzte Funke Hoffnung für dieses Land", schrieb Musk in seinem Gastbeitrag. Kurz darauf reichte bereits die Chefin des Meinungsressorts von Welt, Eva Marie Kogel, ihre Kündigung ein.
Zwar wurde in dem Sonntagsblatt direkt neben Musks Beitrag ein weiterer Kommentar abgedruckt, in dem der angehende Welt-Chefredakteur Jan Philipp Burgard zu erklären versuchte, warum der Tesla-Chef "fatal falsch" liegen würde, doch das änderte nichts an den darauf folgenden Vorwürfen.
CDU-Chef Friedrich Merz (69) bezeichnete Musks "Wahlaufruf" in einem Beitrag auf X als "übergriffig und anmaßend". Der SPD-Vorstand schrieb in einem Beitrag, ebenfalls via X: "Wer sagt, die AfD sei die einzige Rettung für Deutschland, der redet Unsinn und Murks."
Die Welt-Autorin Franziska Zimmer veröffentlichte am Sonntag ebenfalls einen Meinungsbeitrag und schrieb, dass sie den Beitrag von Musk nicht gedruckt hätte: "Er benutzt WELT als Absender und führt damit alle Journalisten, über die er sich täglich lustig macht, vor: die Legacy-Media, die springt, wenn der reichste Mann der Welt das will."
Anderes Bild bei der AfD: Parteichefin Alice Weidel (45) teilte auf ihrem X-Profil fröhlich die Zitate ihres Fürsprechers. Doch was genau hat Musk überhaupt geschrieben?
Das schreibt Elon Musk in seinem Gastbeitrag
Im Grunde versuchte Musk seine kontroverse Aussage anhand politischer Forderungen der AfD etwa in Sachen Wirtschaftspolitik, Zuwanderung oder Energiepolitik zu untermauern.
Laut dem reichsten Menschen der Welt würden die Pläne der AfD zu Steuersenkungen und Deregulierungen jene Prinzipien widerspiegeln, mit denen Musks Firmen Tesla und SpaceX bereits sehr erfolgreich gefahren wären. Außerdem stehe die AfD für eine "kontrollierte Einwanderungspolitik" und einen "politischen Realismus".
Dass die AfD als rechtsextrem bezeichnet wird, hält Musk indes für falsch: "Die Darstellung der AfD als rechtsextrem ist eindeutig falsch, wenn man bedenkt, dass Alice Weidel, die Vorsitzende der Partei, eine gleichgeschlechtliche Partnerin aus Sri Lanka hat! Klingt das für Sie nach Hitler? Ich bitte Sie!"
Abschließend rief Musk dazu auf, sich von dem extremistischen "Label" der AfD nicht beirren zu lassen: "Deutschland braucht eine Partei, die sich nicht scheut, den Status quo infrage zu stellen, die nicht in der Politik der Vergangenheit verhaftet ist."
Titelfoto: Bildmontage: Christoph Reichwein/dpa, Evan Vucci/AP/dpa