Aktivistin tanzt, "wie Gott mich schuf", und fragt: "Na, schon Angst?"
Frankfurt am Main - Ein Nackt-Auftritt auf Instagram - alle wissen, dass dies völlig ausgeschlossen ist, der Algorithmus würde sofort eingreifen. Doch Promis und Social-Media-Sternchen testen immer wieder aus, wie weit sie in dieser Hinsicht gehen können.
Einen Vorstoß unternahm am gestrigen Montagnachmittag die Künstlerin und Aktivistin Electra Pain (35) aus Frankfurt am Main.
Die Dragqueen trägt im Alltagsleben den Vornamen Daniel. Mit voluminösen Perücken und glitzernden Kostümen verwandelt sich dieser jedoch regelmäßig in eine schillernde Aktivistin, die für die Rechte der LGBTQ-Szene eintritt.
Am gestrigen Montag veröffentlichte Electra Pain ein Video auf Instagram, zu dem sie diesen Kommentar verfasste: "Ich tanze, wie Gott mich schuf 😄".
Am Beginn des Clips ist die Dragqueen in einem ihrer Kostüme zu sehen - sie trägt einen weiten Mantel mit verzierten, ausladenden Schultern.
Dann jedoch streift sie den Mantel ab und beginnt zu tanzen.
Electra Pain: "Na, schon Angst vor dem unzensierten Video? Schnaps soll helfen 😂"
Von diesem Moment an ist der gesamte Körper von Electra Pain verpixelt. Es ist daher nicht auszumachen, ob die Dragqueen nun wirklich komplett nackt ist oder ob sie einen eng anliegenden, hautfarbenen Bodysuit trägt.
Als verpixeltes mutmaßliches Nackedei tanzt die Künstlerin zu einem Popsong von Kylie Minogue (55).
Unter den Hashtags zu dem Clip finden sich die Einträge #nude und #naked, was zumindest die Vermutung nahelegt, dass es sich tatsächlich um einen Nacktauftritt handeln könnte. Allerdings wurden ebenso die Hashtags #fun und #funny verwendet.
In einer Instagram-Story zeigte die Dragqueen das Video ebenfalls. Hier fügte sie jedoch noch einen Kommentar hinzu, der sich mutmaßlich insbesondere an homophob eingestellte Betrachter des Clips richtet: "Na, schon Angst vor dem unzensierten Video? Schnaps soll helfen 😂", ist unter der verpixelten tanzenden Künstlerin zu lesen.
Dragqueen ruft zur Stimmabgabe bei der Landtagswahl in Hessen auf
Electra Pain wurde im vergangene Jahr zum Opfer einer LGBTQ-feindlichen Attacke - auf offener Straße wurde die Dragqueen damals mit Reizgas angegriffen. Von ihrem Einsatz als Aktivistin ließ sie sich dadurch aber nicht abbringen.
Erst kürzlich rief sie mit einem Instagram-Eintrag alle Hessen dazu auf, bei der kommenden Landtagswahl am 8. Oktober ihre Stimmen abzugeben, um den Stimmenanteil rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien hierdurch möglichst kleinzuhalten.
"Ich gehe wählen gegen rechts. 🖤 Und du? Nutze deine Stimme am 8.10. bei der Landtagswahl in Hessen! Für ein Leben ohne Angst vor rechter Gewalt. Für Offenheit und Menschlichkeit. Und für eine stabile Demokratie", lautet der Kommentar der Frankfurterin zu dem Eintrag.
Zahlreiche ihrer Follower stimmten ihr darin zu.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/electra_pain