Suff-Halbstarke bepöbelt ZDF-Moderatorin Dunja Hayali in der U-Bahn
Berlin/Dortmund - Schock-Moment in einer U-Bahn: Die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali (49) ist aus einer Gruppe betrunkener Jugendlicher heraus rassistisch beleidigt worden.
Auf ihrem Instagram-Profil berichtete die Nachrichtensprecherin von dem schlimmen Vorfall.
"Ich bin am Freitag mit einer Freundin in Dortmund mit der U-Bahn gefahren", schrieb die 49-Jährige, und ergänzte: "Wir hatten Gepäck dabei, waren müde von Weiberfastnacht, aber auch beseelt, gerade noch ein paar Stunden mit der Familie verbracht zu haben und freuten uns auf Sofa, Serie, Füße hoch."
Doch noch vor dem ersehnten Ziel kam es plötzlich ganz anders. Während der Fahrt seien vier Mädchen und ein Junge zugestiegen, die geschätzt 17 bis 18 Jahre alt gewesen seien.
"Schnapsflaschen in der Hand. Breites Grinsen im Gesicht. Und während ich fast wieder in meinen Gedanken versunken war, rief die eine in meine Richtung diesen Spruch: 'Deutschland den Deutschen, Ausländer raus'", erinnerte sich die gebürtige Nordrhein-Westfälin und Tochter irakischer Christen aus dem Irak
Als die Moderatorin diese Parole hörte, stellten sich ihr unzählige Fragen: "Sage ich was? Was sage ich? Lege ich mit ihr an? Wie lege ich mit ihr an? Muss ich das filmen? Bringe ich meine Begleitung in Gefahr? Was mache ich mit dem Gepäck? Ist es Provokation oder Position? Ist es das wert, sich jetzt mit besoffenen Idioten auseinanderzusetzen?"
Dunja Hayali wendet sich an Gruppe: "Es ist kein Punktsieg für euch"
Noch bevor die Journalistin auf diesen heftigen Affront genau eingehen konnte, schlossen sich die Türen der U-Bahn schon wieder. "Mir blieb nur noch, der Gruppe etwas hinterherzurufen", betonte sie. Was sie genau sagte, behielt sie für sich, aber: Niemand anderes aus der Bahn hätte reagiert, so Dunja Hayali.
Über ihre Motivation für das Posting schrieb die 49-Jährige: "Warum erzähle ich das? Weil Faschisten, Rassisten, Menschenfeinde schon lange nicht mehr im typischen Gewand und Geschlecht daherkommen, weil sich dieses menschenverachtende braune Gift weiter breit macht, weil ich mich etwas gräme, nicht doch hinterhergegangen zu sein."
Zudem richtete sie eine Botschaft an die Gruppe aus der U-Bahn: "Solltet ihr kleinen Faschos das lesen: 'Es ist kein Punktsieg für euch. Es war und ist eine Mahnung und Ermutigung an mich selbst, mich weiter mit Halt und Haltung gegen all das einzusetzen, mich einzumischen und niemals einzuknicken.'"
Titelfoto: Britta Pedersen/dpa