Dschungelkönig kritisiert St.-Pauli-Chefetage: "So einen Spieler muss man festhalten!"
Hamburg - Dschungelkönig Filip Pavlovic (29) liebt Fußball. Als gebürtiger Hamburger hat er sich allerdings nicht für den HSV, sondern den FC St. Pauli entschieden. Wie er die erfolgreiche Saison des Kiezclubs verfolgt hat und was er als großer Fan trotzdem am Verein kritisiert, hat er im Gespräch mit TAG24 verraten.
"Es war sehr emotional! Gerade am Schluss haben wir es doch noch mal spannend gemacht", gab der Reality-TV-Darsteller seine Nervosität während der vergangenen Spieltage gegenüber unserer Reporterin zu.
Jeder Tropfen Schweiß war es allerdings wert, denn schließlich hat sein Herzensverein es nicht nur geschafft, nach 13 Jahren zurück in die Bundesliga aufzusteigen, sondern auch die Meisterschale in die Hansestadt zu holen. Für den 29-Jährigen ein kleiner Traum, der in Erfüllung geht, vor allem, weil Stadtrivale HSV es erneut verspielt hat und noch ein Jahr länger in Liga zwei kicken muss.
"Wir spielen nächstes Jahr gegen Bayern München und der HSV gegen Preußen Münster", grinste Pavlovic ein wenig gehässig. "Die [HSV-Fans, Anm. d. Red.] kommentieren ja auch immer meine Kommentare, da muss ich jetzt auch einfach mal zurückschießen", witzelte er, um im Anschluss deutlich zu machen: "Trotzdem hätte ich auch gewollt, dass der HSV aufsteigt, so ein Derby in der Stadt wird eigentlich schon gebraucht."
Hoffnung für eine starke Saison gebe ihm vor allem Cheftrainer Fabian Hürzeler (31). "Ich denke wir werden so ein Heidenheim-Ding sein und zwischen dem 8. und 14. Platz landen", so seine Prognose. Die Message an die Boys in Brown ist klar: "Die Aufgabe ist, erstklassig zu bleiben, macht ja keinen Sinn, aufzusteigen und dann wieder um den Abstieg zu spielen!"
In seinen Augen sei die Hürzeler-Elf darauf aber gut vorbereitet, auch wenn Top-Scorer und Freund Marcel Hartel (28) nächste Saison nicht mehr an Bord sein wird.
Filip Pavlovic telefoniert regelmäßig mit Top-Scorer Marcel Hartel
Dass "die Nummer 10" die Kiezkicker verlässt, findet der Dschungelcamp-Gewinner mehr als schade, wie er betonte. "Ich würde ihn natürlich gerne bei St. Pauli behalten, aber das ist einfach das Geschäft", blickte er kritisch in Richtung Führungsetage des Kiezclubs.
"Für mich ein Spitzenspieler, eigentlich hätten man ihn nicht ziehen lassen dürfen. Ich bin St.-Pauli-Fan, aber das ist auch einfach Kritik an die oberste Etage - so einen Spieler muss man festhalten", so seine klaren Worte.
Aktuell würde er mit dem befreundeten Mittelfeldspieler vor allem telefonisch häufig in Kontakt stehen. Für wen der 28-Jährige dann letztlich auf dem Rasen auflaufen wird, erfährt Pavlovic dann möglicherweise als Erstes.
Dass die Kiez-Elf aber trotzdem performen wird, ist sich der Dschungelkönig sicher. Genau wie der Verein hat er vollstes Vertrauen in den jungen Cheftrainer. "Ich find's gut, dass so ein junger Trainer einfach mal die Möglichkeit bekommen hat, so eine Position zu übernehmen. Ich meine, der hat mit 29 Jahren die Mannschaft übernommen, und ein Jahr später steigt er mit denen auf und wird auch noch Meister - das muss man auch erst mal nachmachen."
Eines ist jedoch klar: Filip Pavlovic wird die Mannschaft als großer St.-Pauli-Fan sicherlich mehr als einmal von der Tribüne anfeuern.
Titelfoto: Bildmontage: Alice Nägle/TAG24, privat