Dresdner "Tatort"-Kommissarin: "Konnte nicht mehr drehen, weil ich nur geweint habe"
Dresden - Kleines Jubiläum für Cornelia Gröschel (35): Am Sonntag läuft ihr zehnter "Tatort" im TV - und der hat es in sich! Denn die Dresdner Kommissarin wird wegen Befangenheit suspendiert. Für die Schauspielerin ein Geschenk!
In "Was ihr nicht seht" haben es Leonie Winkler (Gröschel) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski, 41) scheinbar mit einer Beziehungstat zu tun. Das Mordopfer wurde brutal erstochen.
Die einzige Verdächtige ist die Freundin des Getöteten, die besinnungslos und mit einem Messer in der Hand neben ihm im Bett aufwacht. Doch Winkler glaubt nicht an das Offensichtliche, denn sie kennt Sarah (Deniz Orta, 32) von früher.
"Ich habe mich sehr gefreut, dass ich hiermit eine Folge geschrieben bekommen habe, die sehr persönlich ist. In dem Moment, in dem die Kommissarin vom Dienst suspendiert wird, ist es für mich als Schauspielerin ein Geschenk", erklärt Gröschel im TAG24-Interview.
Denn als ihrem Chef Peter Schnabel (Martin Brambach, 55) klar wird, dass Winkler befangen ist, zieht er sie konsequent vom Fall ab. "Dann kommen Emotionen ins Spiel und ich darf als Schauspielerin ein bisschen was zeigen und ausprobieren", so die gebürtige Dresdnerin, die den neuen Krimi als "sehr berührend und aktuell" beschreibt. Grund: Das zentrale Thema ist der Einsatz von K.-o.-Tropfen.
Wo und mit wem Gröschel ihr persönliches, kleines Jubiläum feiern will, weiß sie noch nicht. Allerdings hätte sie Lust, sich bei einer öffentlichen Vorführung - beispielsweise in einer Bar - inkognito einfach mit reinzusetzen. "Ich muss mal recherchieren, wo es das noch gibt", so die Schauspielerin.
Tränenreicher Abschied
Doch mit jedem "Tatort", der ausgestrahlt wird, rückt auch der Abschied ihrer Kollegin Hanczewski näher, die vor wenigen Monaten ihren Ausstieg verkündet hatte.
"Wir haben ja nun die letzte Folge mit ihr schon gedreht, und das war ein wirklich unheimlich trauriger Abschied", erklärt Gröschel noch immer betroffen. Besonders gemein: Nachdem Gorniaks letzte Szene abgedreht war, musste ihre Kollegin noch einmal vor die Kamera.
"Ich konnte aber nicht mehr drehen, weil ich nur geweint habe. Zwar war ich an diesem Tag zudem krank, aber es war einfach unglaublich traurig." Noch immer hoffe sie, dass Hanczewski in ein oder zwei Jahren zurückkommt. "Das wäre schön!"
Doch das bleibt vorerst ein Traum. Unterstützung braucht das Dresdner Team allerdings dringend, denn wie Schnabel im neuesten Krimi permanent betont, seien sie chronisch unterbesetzt.
Tatort aus Dresden: Kommt Verstärkung?
"Der MDR hat da seine Vorstellungen, aber aktuell gibt es überhaupt kein Ergebnis, was man verkünden könnte", verrät Gröschel und fügt hinzu: "Ob Frau oder Mann, ob alt oder jung, ich könnte mir alles vorstellen."
Einen neuen Mann gibt es aber bereits für Leo Winkler. Denn am Ende von "Was ihr nicht seht" geht sie mit dem neuen Staatsanwalt ein Bier trinken. Ist da etwa eine kleine Liebesgeschichte in Sicht? "Also sagen wir mal so: Der Kollege kommt jetzt immer mal wieder vor", erzählt die 35-Jährige lachend.
Sie fände es auch schön, wenn für ihre Rolle ein halb privater, halb dienstlicher Seitenstrang erzählt würde. "Es wird sich sicher nicht in jeder Folge Raum und Platz finden, aber wo es geht, wird diese Geschichte ein kleines bisschen weiter erzählt", kann Gröschel verraten.
Es bleibt also weiterhin spannend in Dresden - nicht nur in Sachen Mord!
Titelfoto: Montage: MDR/MadeFor, IMAGO/Eventpress