TV-Arzt Dr. Wimmer gedenkt verstorbener Tochter: "Es ist okay, Hilfe anzunehmen"
Hamburg - Am vergangenen Montag war der "Tag der Kinderhospizarbeit" in Deutschland. Für TV-Arzt Dr. Johannes Wimmer (41) aus traurigem Grund ein Anlass, um innezuhalten.

Der Hamburger hatte seine Tochter Maximilia im November 2020 an einen aggressiven Hirntumor verloren. Das Mädchen wurde nur neun Monate alt.
"Ich weiß, wie sich das anfühlt, wenn die Welt einfach weiterdreht, während deine eigene zusammenbricht. Wenn du versuchst, zu funktionieren, weil der Schmerz sonst alles zerreißt. Kinderhospize sind nicht nur Orte, an denen Kinder sterben. Sie sind Orte, an denen das Leben noch mal ganz großgeschrieben wird - mitten im Abschied", schrieb er auf Instagram.
Es gebe so viele Familien, bei denen kaum jemand sehe, was sie alles leisten. "Eltern, die ihre Kinder zu Hause nicht nur betreuen, sondern pflegen. Tag für Tag, Nacht für Nacht. Ohne Pause, ohne Urlaub, ohne den Luxus einfach mal abzuschalten. Sie tun das nicht, weil sie Superhelden sein wollen, sondern weil sie es müssen. Weil sie es lieben", so Wimmer.
Ihn hätten anlässlich des Kinderhospiz-Tages viele rührende Nachrichten erreicht, die ihn tief in die Zeit mit seiner verstorbenen Tochter zurückversetzt hätten, führte der 41-Jährige aus.
TV-Arzt Dr. Wimmer meldet sich am "Tag der Kinderhospizarbeit"
TV-Arzt Dr. Wimmer will Betroffenen emotionale Unterstützung anbieten

Die Zeit sei von Arztterminen und schlaflosen Nächten geprägt gewesen. "Nicht, weil dein Kind weint, sondern weil du Medikamente geben, absaugen und umlagern musst. Und trotzdem dazwischen ein Lachen, ein Blick, der dir zeigt, du machst das gut", verdeutlichte der TV-Arzt.
Neben all den Herausforderungen des Alltags sei es für Betroffene aber zu allem Überfluss auch noch sehr schwierig, Hilfe zu finden. "Es gibt kaum Angebote für pflegende Eltern. Kein klares Netzwerk, keine einfachen Anlaufstellen", unterstrich Wimmer.
Deshalb habe er sich mit anderen Experten zusammengetan und unter dem Namen "Pflege ABC" ein Angebot geschaffen, um Betroffenen Fachwissen und emotionale Unterstützung zu vermitteln.
Denn, wie Wimmer zum Abschluss an seine Community appellierte: "Du bist nicht allein. Und es ist okay, Hilfe anzunehmen."
Titelfoto: Fotomontage: Instagram/doktorjohanneswimmer