TV-Arzt Dr. Wimmer: "Die häusliche Pflege ist am Arsch"

Hamburg - TV-Arzt Dr. Johannes Wimmer (41) wendete sich jetzt mit deutlichen Worten an seine Instagram-Follower. "Die häusliche Pflege ist am Arsch", weiß der Mediziner. Leider auch aus eigener Erfahrung.

Johannes Wimmer (41) pflegte selber seine kleine Tochter Zuhause und kennt demnach die Hürden, die Angehörige nehmen müssen.
Johannes Wimmer (41) pflegte selber seine kleine Tochter Zuhause und kennt demnach die Hürden, die Angehörige nehmen müssen.  © Screenshot/Instagram/doktorjohanneswimmer

"Die Angehörigen pflegen sich kaputt! Wenn sich nichts ändert, können die sich gleich daneben legen", so der 41-jährige Hamburger in einem kurzen Clip auf Instagram.

Und er wisse ganz genau, wovon er rede. "Wir haben unser todkrankes Kind Zuhause gepflegt", erinnerte er seine Follower am Sonntag.

2020 starb Johannes Wimmers kleine Tochter Maximilia mit gerade einmal neun Monaten. Zuvor war bei dem Mädchen ein "sehr seltener, hochaggressiver und bösartiger Hirntumor" entdeckt und operiert worden, so der Arzt damals in der NDR Talk Show.

"Ich weiß genau wie es ist von der Sorge erdrückt zu werden, alles perfekt für diesen Menschen, den man liebt, machen zu wollen und dann am Ende des Tages vor Formularen, Anträgen und Bescheiden zu sitzen und zu wissen, dass man da erst recht nichts falsch machen darf, da sonst nichts mehr hinhaut."

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Ein Problem: Egal wo man sich informieren will, man verstehe die Texte einfach nicht. "Man hat fast den Eindruck, die wollen gar nicht, dass man die versteht", so der Vorwurf Wimmers.

"Vielleicht werden deswegen auch Milliarden Euro, die den pflegenden Angehörigen zustehen, die da sind, nicht abgerufen."

Nach einem Bericht der "Zeit Online" von 2022 würden laut einer Studie zur häuslichen Pflege pro Jahr Leistungsansprüche von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen im Wert von mindestens zwölf Milliarden Euro verfallen.

Dr. Johannes Wimmer über häusliche Pflege

Jeder müsse schnell Zugang zu Informationen erhalten

Ein Angehöriger würde pro Woche durchschnittlich 49 Stunden in die Pflege investieren, so Wimmer weiter. Mehr Zeit, als für einen Vollzeitjob, außer, dass es eben nicht vergütet wird.

Hinzu kämen sogar noch Kosten, die die Pflegenden teilweise zusätzlich berappen. "Vor allem, weil viele gar nicht wissen, welche Ansprüche sie haben."

Jeder müsse schnell und einfach Zugang zu solchen Informationen erhalten, fordert Wimmer. "Aber scheinbar fehlt da das Interesse. Von Oben."

Titelfoto: Screenshot/Instagram/doktorjohanneswimmer

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