Hamburg - TV-Arzt Dr. Johannes Wimmer (36) ist weder Virologe noch ein Lungenfacharzt. Warum es bei zweifach gegen das Coronavirus geimpften und zusätzlich geboosterten Menschen vermehrt zu sogenannten Impfdurchbrüchen und Ansteckungen kommt, scheint der 36-Jährige dennoch ganz genau zu wissen und fand jetzt entsprechend klare Worte an seine Instagram-Follower.

"Das ist jetzt noch mal für alle Klugscheißer, die mit dem Finger auf andere Menschen zeigen, die Corona haben, obwohl sie geimpft und geboostert sind", leitete Wimmer am Mittwoch seine kurze, aber recht deutliche Botschaft ein.

Warum sich viele von ihnen dennoch infiziert haben, liegt für den Arzt ganz klar auf der Hand. "Weil es Lehrerinnen sind, Geistliche, Kassiererinnen, Menschen, die in medizinischen Einrichtungen arbeiten", zählte der 36-Jährige in seinem Video auf.

Nicht zu vergessen, der "DHL-Mann", der tagtäglich seine Pakete an den Haustüren abliefert, "dem du komischerweise immer ohne Maske aufmachst".

Dr. Johannes Wimmer TV-Doktor Johannes Wimmer verabschiedet sich von der "NDR Talk Show"

Da sei es kein Wunder, dass er sich bei seiner Arbeit mit Corona ansteckt, so Wimmer. "Warum bist du denn sonst Zuhause zwischen 8 und 16 Uhr?" Dank einer Corona-Infektion?

Die einfache Forderung des Arztes: Bevor man mit dem Finger auf geimpft-infizierte Menschen zeigt, sollte man darüber nachdenken, was man denen, die immer für einen da sind, Gutes tun kann. "Fang da mal an!"

Was man entsprechend aus Dr. Wimmers Worten lernen kann: Wenn der Postbote oder auch der Lieferdienst klingelt, sollte man, egal ob infiziert oder eben nicht, eine Maske tragen.

In Niedersachsen sind "trotz vollständiger Corona-Schutzimpfungen (...) bereits fast 30.000 Menschen symptomatisch an Covid-19 erkrankt", berichtete am Donnerstag die Deutsche Presseagentur (DPA) und beruft sich dabei auf eine Auskunft des Gesundheitsministeriums in Hannover. "Hinzu kommen 9545 Ansteckungen bei vollständig Geimpften, die keine Symptome aufwiesen."

Das heiße: "Von den rund 5,8 Millionen Geimpften im Land haben bisher lediglich 0,5 Prozent eine Corona-Infektion mit Symptomen durchgemacht."