Feuerwehr- und Polizeieinsätze sowie Dutzende Bestellungen: "Gelumpe"-Markus wird terrorisiert!
Gera - TikTok-Star Markus Hanschke (38) alias dr.emkus aus Gera ist offenbar Opfer von Swatting geworden.
Heute wieder Blaulicht-Einsatz? Markus beschleicht inzwischen vor jedem Live-Stream ein komisches Gefühl. Der Grund: Der 38-Jährige wird terrorisiert!
Erst seien es lediglich Essensbestellungen gewesen, berichtet Markus im Gespräch mit TAG24. Dann jedoch kamen auch Einsätze von Polizei, Feuerwehr, Notarzt, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk hinzu.
Als Zieldresse für Lieferdienste, Polizei und Co. stets angegeben wurde die Geschäftsadresse von Markus, die zugleich Privatadresse ist. "Swatting" nennt sich diese Belästigungstechnik, die Menschen in den Wahnsinn treiben kann. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen werden Polizei, Feuerwehr oder Lieferdienste gerufen.
Den letzten Blaulicht-Einsatz gab es bei Markus erst am gestrigen Mittwochabend. "Bei der Polizei war wohl die Meldung eingegangen, dass ich jemandem eine Flasche über den Kopf gezogen habe und mich nun daheim verbarrikadiert hätte", berichtet er.
Markus: "Meine Kinder und ich wurden evakuiert"
Natürlich stellte sich das am Ende als völliger Schwachsinn dar! Ebenso, dass es am vergangenen Freitag einen Gasaustritt im Hause Hanschke gegeben haben soll.
Der Einsatz zum gemeldeten Gasaustritt hat Markus zufolge ungefähr eine Dreiviertelstunde gedauert. "Es war schon in der Nacht. Meine Kinder und ich wurden evakuiert, durften nicht ins Haus", sagt er, der dies jedoch nicht als Vorwurf gegenüber Polizei und Einsatzkräften verstanden haben will.
"Die haben auch ihre Anweisungen. Ist doch klar, dass die dem erstmal nachgehen müssen", betont er. Psychisch belastend sei es dennoch, gesteht er - sowohl für seine Kinder als auch für ihn selbst.
Über die Streams seien bislang keine Blaulicht-Einsätze ans Tageslicht gekommen, so Markus. Allerdings könne er sich vorstellen, dass die Person, welche Markus und seine Kinder tyrannisiert, es als Genugtuung empfinden würde, wenn plötzlich Einsatz-Kräfte in den Live-Stream des TikTok-Stars stürmen.
Markus berichtet von Täterhinweisen
Dass Markus wegen Essensbestellungen während eines Streams an die Tür musste, ist hingegen schon vorgekommen. "Am Anfang habe ich das noch spaßig gesehen. Aber mittlerweile sind Grenzen überschritten", so Markus, der zudem darauf hinweist, dass Rettungskräfte und Polizei während dieser sinnlosen Einsätze für Menschen, die wirklich in Not sind, blockiert werden.
Seinen Stream vorerst streichen, will Markus nicht. Das Gefühl eines solchen Triumphs will er dieser Person nicht geben.
Wie der 38-Jährige berichtet, gibt es inzwischen Täterhinweise. Der Mann aus Gera befindet sich regelmäßig in engem Austausch mit den Ermittlern.
Titelfoto: Friso Gentsch/dpa/dr.emkus/TikTok/Screenshot/Montage