"Discounter"-Star Marc Hosemann: Dieses Gerücht verfolgt ihn schon lange
Hamburg/Berlin - Den Schauspieler Marc Hosemann (53) kennen viele von seiner Rolle als verschrobener Filialleiter Thorsten in der Mockumentary-Serie "Die Discounter".
Aktuell mimt er in Charly Hübners Spielfilm-Regiedebüt "Sophia, der Tod und ich" eine der Hauptrollen: den Tod.
"Ich fand das immer eine der faszinierendsten Figuren", erklärte er TAG24 jetzt am Rande der Hamburg-Premiere. "Ich meine, es ist so abstrakt, über den Tod zu reden. Und dann hat man im Film oder Theater die Möglichkeit, so mystische Figuren einfach ohne Spezialeffekte, sondern nur mit Bewegung und ein bisschen Schminke zu transformieren und zu sagen: Ich bin jetzt der Tod."
Weshalb er nun genau der Richtige für die Rolle gewesen sei, könne er aber auch nicht sagen. Dabei wird Marc Hosemann immer wieder nachgesagt, ein Faible für düstere Figuren zu haben, und dabei auch gerne mal den Filmtod zu sterben. Aber stimmt das überhaupt?
"Ach, den Witz habe ich einmal gebracht - und jetzt muss ich mir das immer wieder anhören", so Hosemann im Interview weiter. "Das habe ich so gesagt, weil ich in '4 Blocks' und in 'Babylon Berlin' jeweils in der zweiten Folge der ersten Staffel erschossen werde, und die kurz hintereinander rauskamen." Doch eigentlich ziehe sich der rote Faden des frühzeitigen Serien-Tods eher weniger durch seine Schauspielkarriere.
"Als Tod ist es sehr schwer, getötet zu werden. Thorsten ist auch noch nicht tot. Und in der neuen Serie 'Last Exit Schinkenstraße' werde ich auch nicht erschossen. Also, nö: Kein Tod mehr in Sicht."
Marc Hosemann: "Die Improvisation ist etwas, das mir total liegt"
Bei "Die Discounter" glänzt Marc Hosemann vor allem in den zum großen Teil improvisierten Dialogen zwischen Thorsten und den Mitarbeitenden des "Feinkost Kolinski".
Doch auch bei "Sophia, der Tod und ich" hält er sich nicht immer streng ans Drehbuch: "Charly Hübner hat mir den Raum gelassen. Vieles ist auch erst in der Szene selbst entstanden. Das ist beim Tod ja immer gut, weil er sowieso unberechenbar ist", sagt Hosemann.
"Wenn das Drehbuch richtig gut ist, dann finde ich das auch sehr in Ordnung, mich an den Text zu halten. Aber Improvisation ist schon etwas, das mir total liegt. Erst mal aus reiner Faulheit, weil ich keinen Text lernen muss. Und dann ist es bei mir tatsächlich immer besser gewesen, wenn ich etwas improvisiert habe, statt mich sklavisch an den Text zu halten."
Schließlich könne man mit der Improvisation viel flexibler auf das reagieren, was die Situation gerade schauspielerisch erfordere. "Bei 'Discounter' bin ich deshalb auch hinterher oft überrascht: Was, das habe ich gesagt? Das weiß ich dann gar nicht mehr", so Hosemann.
Titelfoto: IMAGO / APress