Dieter Hallervorden setzt deutliches Zeichen gegen Krieg in "Gaza Gaza"
Berlin - Dieter Hallervorden (88) ist als Mann klarer Worte bekannt, sei es zum Thema Gendern oder seine deutliche Position während der Corona-Krise. Jetzt hat der beliebte Entertainer in einem Video Stellung zum Krieg in Nahost bezogen - in Gedichtform.
Zunächst steht der 88-Jährige vor einem schwarzen Hintergrund und schickt seiner Lyrik eine unmissverständliche Botschaft voraus: "Natürlich verurteile auch ich den Terror von der Hamas", betont er.
Gleichzeitig gibt er jedoch zu bedenken, dass in dem ganzen Grauen "trotz alledem gleichzeitig eine neue Friedenschance für eine Zweistaatenlösung" ersonnen werden könne.
Um Friedensgespräche führen zu können, brauche man jedoch einen Waffenstillstand und die sofortige Freilassung aller Geiseln, unterstrich der Schauspieler. "Ich weiß aber auch, Grausamkeiten haben zumeist Vorgeschichten und kein Mensch wird als Terrorist geboren."
Nach diesen Worten werden im Hintergrund schreckliche Szenen aus dem Krieg eingeblendet und Didi beginnt sein Gedicht "Gaza Gaza" vorzutragen.
Bereits vor Wochen hat sich Dieter Hallervorden für Frieden in Gaza starkgemacht
Dieter Hallervorden trägt sein Gedicht "Gaza Gaza" vor
Dieter Hallervorden übt scharfe Kritik an deutscher Politik: "Geloben Apartheid die Treue"
Ein Mann drückt zerfetzte Fingerchen an seinen Bart,
beim Flüstern fest dran,
was haben denn die zarten
Dingerchen den Herrn Generälen getan?
Dann hebt er den Rumpf seiner Kleinen zu Allah,
in die Sonne, zum Mond.
Und wieder haben wir da
einen, der nichts und niemanden verschont.
Soll ich diesem Vater empfehlen,
so cool wie ein Talk-Gast zu sein,
sich bloß in keinem Wort zu verfehlen,
das antisemitisch erscheint?
Auch die deutsche Politik wird von der Theater-Legende aufs Schärfste kritisiert und dabei macht er keinen Unterschied zwischen den Parteien.
Sie geloben Apartheid die Treue,
von Ampel bis AfD,
sie liefern Granaten aufs Neue,
bittend, zart damit umzugehen.
Beim Menschen-wie-Viecher-Vertreiben,
mit Hunger und mit Drohnen,
dieser Kinderfriedhof wird bleiben,
als Albtraum für Generationen.
Die aus Ohnmacht brodelnde Kraft
hat sich nie jemand selbst ausgesucht.
Doch die Macht, die die Bestien schafft,
aus kaltem Kalkül, sei verflucht!
In seinem letzten Vers wirft er der Regierung Israels indirekt vor, einen Genozid an den Palästinensern zu betreiben.
Gaza Gaza, ich schlag meine Augen nieder
vor der Ohnmächtigen Geschrei,
vor Deinen zerfetzten Gliedern,
und ich frag mich da immer wieder:
Und das soll kein Völkermord sein?
Abschließend lässt Dieter Hallervorden eine virtuelle Friedenstaube aufsteigen und verlässt mit betroffener Miene die Bühne.
Titelfoto: Uncredited/XinHua/dpa, Christoph Soeder/dpa (Bildmontage)