So viel Nacktheit wie noch nie: Diane Kruger stellt neuen Horror-Film vor
Hamburg - Bereits zum zweiten Mal war Diane Kruger (48) am Donnerstag (Star-)Gast beim Filmfest Hamburg. War sie 2022 noch Überraschungsgast bei der Premiere von "Rheingold", stellte sie dieses Mal ihren neuen Body-Horror-Film vor: "The Shrouds (dt. die Leichentücher)" von Regielegende David Cronenberg (81), der Deutschlandpremiere feierte.
Bei dem Rollenangebot habe sie vor Freude geschrien, wie sie im Nachgespräch verriet: "Ich liebe David-Cronenberg-Filme, ich bin mit ihm aufgewachsen!" Jetzt Teil seines vielleicht letzten Films zu sein, sei etwas "ganz besonderes".
Ausschlaggebend für ihre Zusage sei zudem der persönliche Bezug des Regisseurs zu seinem jüngsten Werk gewesen: Mit "The Shrouds" verarbeitet David Cronenberg den Verlust seiner Ehefrau, mit der er 43 Jahre verheiratet war.
"Jemanden auf eine so persönliche Reise zu begleiten und Menschen, die in seinem Leben wirklich existiert haben, interpretieren zu dürfen, [...] bedeutet mir echt viel", so Kruger, die die Zusammenarbeit als "ein Highlight meiner Karriere" bezeichnete.
Auch wenn sie noch nie so viel Nacktheit in einem Film gezeigt habe wie in diesem – was ihr nach eigenen Angaben nicht leicht fiel. "Es ist nie einfach, nackt vor der Kamera zu sein und noch weniger, wenn man emotionale Szenen, die mit Krankheit verbunden sind, zu spielen hat."
Der Film handelt von dem ehemaligen Filmemacher Karsh (Vincent Cassel), der getrieben von der Trauer um seine an Krebs gestorbene Ehefrau (Diane Kruger) eine Software entwickelt hat, die es den Hinterbliebenen ermöglicht, den Verwesungsprozess unter der Erde live am Bildschirm zu verfolgen. Als die speziellen Gräber jedoch geschändet werden, beginnt eine von Verschwörungstheorien gespickte Suche nach den Tätern.
Trailer zu "The Shrouds"
Diane Kruger über David Cronenberg: "Man muss seine Filme mögen, viele mögen sie auch nicht!"
Schon bei ihrer Ankunft auf dem roten Teppich erntete Diane Kruger den ersten Applaus des Abends. Geduldig erfüllte sie die Autogramm- und Selfie-Wünsche der zahlreich erschienenen Fans, die für dichtes Gedränge im CinemaxX Dammtor sorgten.
Das lag nicht zuletzt an dem "Tag des Freien Eintritts", welchen Filmfestleiterin Malika Rabahallah dieses Jahr erstmals – erfolgreich – ins Leben rief. "Kultur gehört allen. Ich habe immer den Traum gehabt, dass man diese auch niedrigschwellig machen soll", erklärte die 54-Jährige gegenüber TAG24.
Und auch Diane Kruger zeigte sich im Vorfeld gegenüber TAG24 von der Aktion begeistert: "Ich glaube, es trifft sich gut, dass der Film ausgerechnet heute gezeigt wird. Ich hoffe, viele gucken den Film, weil er halt atypisch ist und nicht etwas, was man jeden Tag sieht."
David-Cronenberg-Filme müsse man mögen: "Viele mögen sie auch nicht, aber er ist ein Cineast, der wirklich eine sehr präzise Version von seinem Kino hat. Ich freue mich hier in Hamburg die Möglichkeit zu haben, einem cinéphilen Publikum den Film zu zeigen", so die 48-Jährige im TAG24-Gespräch.
Und zumindest dem Applaus nach mochte auch das Publikum im Saal 1 den neuesten Film von David Cronenberg. Wann dieser in die deutschen Kinos kommt, ist noch nicht bekannt.
Titelfoto: Tag24/Madita Eggers