Deutsches Model trägt Genderfluidität nach Amerika und landet damit auf Magazin-Cover
Hamburg/Los Angeles - Felix Nieder hat sich in Deutschland vor allem als genderfluides Model einen Namen gemacht, engagiert sich dazu aber vor allem sozial. In Amerika wird er am heutigen Freitag deshalb auf dem Cover eines bekannten Magazins erscheinen.
"Inspired" heißt das amerikanische Mode- und Lifestyle-Magazin, das dem 31-Jährigen ab Freitag das Cover sowie 20 Seiten im Heft widmet. In ganz Amerika wird die Zeitschrift ab dem heutigen Freitag neben Harper's Bazaar, Vogue und GQ zu kaufen sein.
Nieder freut sich sehr, seine Message damit weiter in die Welt tragen zu können, verriet er gegenüber TAG24.
"Mein Wunsch und mein Ziel ist es, die Botschaft, die ich habe, nicht nur in Deutschland zu zeigen [...]. Es gibt leider einfach noch Problemländer, in denen Homosexualität sogar noch oft mit der Todesstrafe geahndet wird. Amerika ist zwar ein sehr offenes Land, aber auch hier gibt es immer noch Diversitätsprobleme." Besonders unter dem neugewählten US-Präsidenten Donald Trump (78), der bereits mehrfach "ganz klar transfeindliche Aussagen gemacht hat", befürchtet er.
Dass sich der Elmshorner für weit mehr einsetzt als die internationalen Laufstege, hatten sogar die Vereinten Nationen (UNO) schnell erkannt und ihn bei seinem letzten Besuch in Los Angeles anlässlich der Fashion Week zu den Global Impact Awards eingeladen. Eine Veranstaltung, bei der Angelina Jolie (49) für ihr soziales Engagement 2024 mit dem Friedenspreis ausgezeichnet wurde.
Der Autor von "Als mein schwules Ich starb", der sich für "Ein Herz für Kinder" einsetzt, flanierte dort unter anderem neben internationalen Stars wie "Grey's Anatomy"-Schauspielerin Debbie Allen (74) über den blauen Teppich.
Model Felix Nieder will "seine Fühler weiter ausstrecken"
Bei der Veranstaltung sei Nieder nicht nur in den Austausch mit engagierten Menschen gekommen, sondern habe auch erneut festgestellt, wie das System in Amerika funktioniert.
"Es geht alles so schnell über Vitamin B. Die Wege sind so viel kürzer und mit so viel weniger Bürokratie verbunden. Über das Event habe ich das Magazin kennengelernt und ich durfte meine Geschichte erzählen", sagte Nieder, der auf den 20 Seiten nicht nur über sein damaliges Outing, sein soziales Engagement in Deutschland oder sein genderfluides Modeln spricht.
Auch über seine Anfänge zwischen 2016 und 2019 und zukünftigen Pläne in den USA spricht der Norddeutsche - und darüber, was ihm diesbezüglich besonders wichtig ist.
"Ich möchte nicht nur gebucht werden, weil ich gerade ein Gimmick bin, sondern weil ich der bin, der ich bin. Ich möchte mit meiner Arbeit etwas verändern und dafür sorgen, dass es kein 'Diversitäts-Washing' mehr gibt", betonte er im Interview für das Magazin. "Und das eben weltweit!"
Um auch in den USA nach und nach mehr Aufmerksamkeit für Genderfluidität, Toleranz und Respekt zu schaffen, reist Nieder bereits im Februar wieder zur Fashion Week nach New York.
Dabei will er Deutschland als Vorbild aber keinesfalls verloren gehen, sondern viel mehr "seine Fühler weiter ausstrecken", um zusätzlich international ein Zeichen zu setzen.
Titelfoto: privat