Deutscher Radiopreis 2024: Das war der wichtigste Appell des Abends!
Hamburg - Zum 15. Mal wurde der Deutsche Radiopreis am gestrigen Donnerstagabend in zehn Kategorien verliehen. Neben den Promis und Nominierten stand vor allem eines auf der Bühne der Neuen Flora in Hamburg im Vordergrund.
Und zwar: Frieden, Freiheit und Demokratie!
Etwas, das in den aktuellen Zeiten nicht mehr selbstverständlich zu sein scheint.
Denn mit dem Appell "Nie wieder ist jetzt!", waren sich an diesem Abend nicht nur Fabian Pede und Frank Bremser von Radio Schleswig-Holstein einig, die den begehrten Preis für das beste Interview mit nach Hause nehmen durften.
Im R.SH-Podcast "Küsten-Köppe" spricht das Duo mit einem ehemaligen Neonazi, der bereits wegen mehrerer Gewalttaten im Gefängnis saß und zeigt gemeinsam mit ihm auf, wie man sich aus solch hasserfüllten Zwängen befreien kann.
Sowohl mit ihrer Message auf der Bühne als auch der ernsten Thematik ihres Formats waren die beiden allerdings nicht alleine.
Das WDR-COSMO-Team von "CUT - Das Silvester, das uns verfolgt" konnte mit der umfangreichen Frage "Wie hat die Silvesternacht 2015 in Köln unser Sicherheitsgefühl und unser Bild von Migration verändert?" die Kategorie "Beste Reportage" für sich entschieden.
Doch egal, ob Laudator, Gewinner oder "nur" nominiert – politische Messages fanden mehr als genug ihren Weg auf die Bühne an diesem schwülen Septemberabend. Besonders mit Blick auf die Ergebnisse der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen.
Parshad Esmaeili will die Farbe Blau wieder menschlich machen
Laudatorin und Radiopreisträgerin Parshad Esmaeili (26) brachte es bei ihrer Ansprache zur Kategorie "Bestes Entertainment" nicht nur mit ihren Worten auf den Punkt.
Mit ihrem knallblauen Kleid, dass sie absichtlich trug, wollte die Comedienne ein Zeichen setzen. "Als Tochter von Ausländern bin ich hier, um die Farbe Blau wieder sexy zu machen, aber vor allem wieder menschlich!"
Neben ihr tummelten sich weitere bekannte Gesichter auf dem roten Teppich sowie den gleichfarbigen Samtsesseln im Saal der Neuen Flora. Besonders musikalisch wurde an diesem Abend die Diversität ausgedrückt, die man sich noch weiteren Lebensbereichen als selbstverständlich wünsche – so der allgemeine Tonus des Abends.
Von Chart-König Lost Frequencies, über ESC-Held Isaak Guderian (29) und Schlager-Queen Beatrice Egli (36), bis hin zu Radio-Dauerbrenner Michael Schulte (34) und Rap-Queen Badmomzjay (21) war alles dabei. Zum krönenden Abschluss riss schließlich Scooter mit Flammen und Techno-Tönen die Bühne ab – laute Beats, die es eigentlich eher selten ins Radio schaffen.
Cathy Hummels (36) hingegen freut sich noch heute, wenn sie "Barbie-Girl" im Radio hört, wie sie gegenüber TAG24 zugab, während Sophie Passmann (30) das Rundfunkgerät beim aktuellen Sommerhit "Bauch, Beine, Po" von Shirin David (29) lauter dreht.
Wer moderiert am besten und gewinnt die Königsklasse?
Die Königsklasse des Abends "Beste:r Moderator:in" entschied Gianluca Meli von 98.8 KISS FM für sich und erntete dabei wie die zur "Besten Newcomerin" des Jahres ausgezeichneten Filiz de Campos Oliveira von bigFM riesigen Applaus und vor allem lautstarke Jubelschreie.
Titelfoto: Deutscher Radiopreis/Benjamin Hüllenkremer