Berlin - Felix, Tommi, Jan, Olli, Klaas, Jakob, Thomas - sie alle haben es geschafft: Sie wurden in der Kategorie Podcast für den Deutschen Comedypreis nominiert. Was sie dafür qualifizierte: jede Menge Humor, Selbstironie, Unterhaltsamkeit und vielleicht ihr Penis.

Dieser Vorwurf wurde besonders laut, nachdem die "Neo Magazin Royale"-Autorin Giulia Becker (29) via Twitter auf den recht auffälligen Frauenmangel in der Nominierten-Liste aufmerksam machte: "Muss man auch erstmal schaffen: In der Comedypreis Kategorie Podcast sind mehr Thomas Schmidts nominiert als Frauen."

Gemeint sind Thomas "Tommi" Schmitt (31) - er betreibt gemeinsam mit Comedian Felix Lobrecht (31) den Podcast "Gemischtes Hack" - und TV-Produzent Thomas Schmitt (41) - neben Klaas Heufer-Umlauf (36) und Jakob Lundt (34) Teil von "Baywatch Berlin".

Mit ihrem Tweet löste Giulia Becker eine mächtige Diskussion aus: Werden Frauen in der Comedy-Szene tatsächlich benachteiligt oder sind Männer am Ende einfach lustiger? Denn auch in den übrigen Kategorien tauchen Komikerinnen deutlich unterrepräsentiert auf.

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Neben Tausenden Reaktionen auf Twitter äußerten sich auch Ariana Baborie (32) und Laura Larsson (30) vom Erfolgspodcast "Herrengedeck" zu Wort.

In ihrer Instagram-Story macht Ariana auf ein Problem aufmerksam, welches definitiv keines sein sollte. Als die beiden Frauen sich in ihrem Podcast über das extrem ungleiche Verhältnis ihrer männlichen und weiblichen Hörerschaft wunderten, "haben uns so viele Nachrichten erreicht von Männern, die uns ganz ehrlich geschrieben haben, dass sie sich richtig ertappt fühlten, weil sie uns schon ewig hören, aber das niemals vor ihren Freunden zugeben würden, weil ihnen das irgendwie peinlich wäre, dass sie einen Frauen-Comedy-Podcast hören."

Ihr Resümee: "Also hört man Männer-Podcasts, denn dazu kann man stehen, egal ob Mann oder Frau. Die landen dann oben in den Charts. Dann gibt es Comedy-Preise und nur Männer werden nominiert. Dann sind Frauen sauer darüber. Dann kommen Leute, die sagen 'Ja gut, aber mal ganz ehrlich - wenn Männer nunmal auf Platz 1-3 der Charts sind? Dann haben die die Nominierung ja wohl auch verdient, gibt ja nur die Beliebtheit wieder?!'"

Ihre Kollegin Laura pflichtet ihr via Instagram bei:

"Klar, so was kann natürlich schnell wirken, als wären Ariana und ich jetzt beleidigte LeberwurstInnen, aber glaubt mir, wenn ich Euch sage, es geht nicht nur um uns, es geht nicht nur um die Podcast-Rubrik, es geht um den gesamten deutschen Comedypreis. Das ist ganz schwach, was Ihr da macht. Ihr hättet das geiler machen können."

"Und wäre das nicht irgendwie cool gewesen", fährt sie fort, "wäre der Deutsche Comedypreis, der zur Primetime auf einem Privatsender ausgestrahlt wird, die ganzen Wohnzimmer von Deutschland erreicht - wenn der so gesagt hätte: 'Lass doch mal mehr Frauen abbilden, wäre doch voll die gute Idee!' Aber da hatten die keinen Bock drauf."

Bislang hat sich der Deutsche Comedypreis nicht zu der Debatte geäußert. Aber wer weiß, vielleicht nehmen sich die Verantwortlichen die Kritik ja doch zu Herzen und wir dürfen im nächsten Jahr mit jeder Menge talentierter Frauen lachen.