Von Thomas Gillmeister

Chemnitz - Dieser Schlager ist selbst schon Kult. Vor genau 50 Jahren sang Sonja Schmidt (75) das erste Mal "Ein himmelblauer Trabant". Der Song wurde ihr größter Hit und entwickelte sich zur heimlichen Hymne der Trabant-Anhänger.

Heute besitzt die Sächsin einen anderen Volkswagen. Doch einen Trabi lenken könnte sie noch immer.

"Schließlich bin ich mit ihm lange Zeit jedes Jahr rund 50.000 Kilometer zu Konzerten gefahren", erinnert sich Sonja Schmidt und verrät, dass sie über die verschlungenen Beziehungs-Wege der DDR-Konzert- und Gastspieldirektion einst ohne lange Bestellung an eine Rennpappe kam.

Natürlich kannte sie die offiziellen Wartezeiten von bis zu zehn Jahren. "Und genau deshalb wollte ich eigentlich gar nicht den himmelblauen Trabant bewundernd besingen, als man mir den Titel anbot", denkt sie an das Jahr 1971 zurück.

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Doch der Sängerin, die bei einem Talentwettbewerb entdeckt wurde, gefielen Melodie und Rhythmus.

Die damals 25-Jährige landete mit dem Trabi-Titel den Hit ihres Lebens. Noch im selben Jahr wurde er vom DDR-Fernsehen zum zweitbesten Schlager des Jahres 1971 gekürt.

Das brachte der Entertainerin Schallplattenverträge, Zeitschriften-Titelseiten und monatlich rund 20 Auftritte zwischen Rostock und Suhl ein. "Und meine große Liebe", ergänzt die Chemnitzerin augenzwinkernd.

"Nach einem Auftritt im Steintorvarieté Halle streikte einmal mein Auto. Der Artist Landfried Hilscher wollte es reparieren. Zwar bekam er es nicht hin, aber ich heiratete ihn trotzdem."

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Am heutigen Sonntag feiert die ausgeglichene Sängerin, die übrigens immer um ihr 50-Kilogramm-Wohlfühlgewicht pendelt, 75. Geburtstag.

In Vor-Corona-Zeiten machte sie jedes Jahr zusammen mit ihrem Mann an der Cala Millor auf Mallorca und in Tirol Urlaub. Ihr größter Geburtstagswunsch ist es deshalb, endlich wieder reisen zu dürfen und in den Bergen wandern zu können.