Demi Lovato nimmt wieder weibliche Identität an: "Es war absolut anstrengend"
Los Angeles (USA) - Geschlechteridentitäten können verwirrend sein. Deshalb hat sich Demi Lovato (30) dazu entschlossen, es sich selbst und ihren Mitmenschen wieder ein wenig einfacher zu machen: Neben der Plural-Ansprache, die Demi als non-binäre Person ausweist, möchte sie nun auch wieder als weibliche Person angesprochen werden.
Macht es das nicht irgendwie noch verwirrender?
Laut dem People-Magazin erklärte die Sängerin und Schauspielerin in einem Interview, warum sie sich zu diesem Schritt entschied - nicht etwa, weil sie sich nach einer Phase der Unsicherheit nun doch mehr als Frau sehe, sondern weil die Gesellschaft der Entwicklung der LGBTQ-Gemeinde hinterherhinkt.
Lovato hatte 2021 ihre nicht-binäre Identität bekannt gegeben und seitdem mit vielen Problemen zu kämpfen gehabt.
"Ich musste die Leute ständig aufklären und erklären, warum ich mich mit diesen Pronomen identifizierte. Es war absolut anstrengend", erklärte sie dem Magazin GQ Hype Spain.
"Ich bin einfach müde geworden. Aber gerade deshalb weiß ich, dass es wichtig ist, die Botschaft weiterzuverbreiten", fügte die "Cool for The Summer"-Interpretin hinzu.
Doch nicht nur bei zwischenmenschlichen Interaktionen soll es gehapert haben: Selbst der Gang zu einer öffentlichen Toilette stellte Lovato vor Hindernisse.
Weiblichkeit als kleineres Übel?
Bei der Wahl zwischen männlichen und weiblichen Toiletten wähle sie in gewisser Weise widerstrebend letztere Möglichkeit, um sich zu erleichtern.
"Ich bin jeden Tag damit konfrontiert. Zum Beispiel in öffentlichen Toiletten: Auf die Damentoilette zugreifen zu müssen, auch wenn ich mich damit nicht ganz identifiziere", erklärte die 30-Jährige. Auch offizielle Dokumente würden lediglich die Kategorien männlich und weiblich zulassen.
Lovato fuhr fort: "Oder es kommt auch vor, wenn man Formulare ausfüllt, etwa Regierungsdokumente oder andere, bei denen man sein Geschlecht angeben muss. Man hat nur zwei Optionen, männlich und weiblich, und ich habe das Gefühl, dass nichts davon für mich Sinn ergibt."
"Ich sehe mich dazu konditioniert, 'Frau' zu wählen, weil es keine anderen [Möglichkeiten] mehr gibt", fügte die Grammy-Nominierte hinzu. "Ich denke, das muss sich ändern. Hoffentlich wird es mit der Zeit mehr Optionen geben."
Titelfoto: EMMA MCINTYRE / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP