Christina Athenstädt spielt blinde Rechtsanwältin: Das berührt sie besonders
Berlin - Schauspielerin Christina Athenstädt (44) bekommt für ihre Rolle als blinde Anwältin Romy Heiland viel Fanpost von Betroffenen.
Das sagte die 44-jährige Berlinerin in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bekomme tatsächlich auch Briefe und Mails weitergeleitet, die mich oft sehr berühren."
Sie kämen von Menschen, die behindert seien, mit behinderten Menschen zusammen seien oder gemeinsam in einer Familie lebten. Menschen, die nicht unbedingt Seh-Beeinträchtigungen, auch andere Behinderungen hätten. Alles Leute, "die das schon auch auf sich beziehen, was wir da machen".
Für die ARD ist "Die Heiland – Wir sind Anwalt" ein Quotenhit, regelmäßig schalten rund fünf Millionen Fans dienstagabends ein. Athenstädt spielt in der Serie, die am Dienstag (20.15 Uhr) im Ersten in eine neue Staffel geht, eine blinde Berliner Rechtsanwältin.
Athenstädt erläuterte: "Was ich am häufigsten höre, ist, dass sie es total mögen, dass da eine Hauptfigur, eine ermittelnde, helfende Person in so einer eher konservativen Serie mit Behinderung agiert, ohne dass die Behinderung das vorrangige Thema ist. Es geht nicht darum, warum ist sie blind und wann und wie sie es wieder loswerden kann, sondern sie ist es einfach."
"Die Heiland – Wir sind Anwalt"
Das werde einfach gezeigt, auch mit den ganzen Problemen, die damit zusammenhingen. "Aber es ist eben vorrangig eine Person, die ja anderen hilft - die Heldin der Geschichte sozusagen. Und das berührt die Menschen sehr und macht sie sehr glücklich. Also im Großen und Ganzen kriege ich diese Rückmeldung, dass sie sich darüber sehr freuen, dass das einen Platz hat im deutschen Fernsehen. Und darüber freuen wir uns dann."
Als Mensch, der selbst keine Sehbehinderung hat, bekommt die Schauspielerin sehr konkrete Kritik von der blinden Juristin Pamela Pabst.
"Das ist das Vorbild für die Serie, die in Berlin als Rechtsanwältin arbeitet, selbst blind ist und die Serie begleitet. Und da kriege ich ein sehr genaues Feedback, auch zu meinem Spiel. Sie hört exakt zu, auch allen anderen Figuren. Und sie sagt, ob ihr was gefallen hat oder nicht. Juristisch ist sie da sowieso involviert und checkt, ob es einigermaßen Sinn ergibt, was wir da erzählen."
Titelfoto: Britta Pedersen/dpa