Schauspielerin gesteht Magersucht: "Ich wollte, dass meine Knochen herausragen"
Los Angeles (Kalifornien/USA) - Im August 2021 machte Christina Applegate (52) ihre MS-Diagnose öffentlich. In der aktuellen Folge ihres Podcasts "MeSsy" spricht die Schauspielerin über Essstörung und Magerwahn in den Jahren, als sie für "Eine schrecklich nette Familie" (1987) vor der Kamera stand.
Jahrelang sprach Applegate nie über ihre Magersucht, nun bricht sie ihr Schweigen. "Es war verdammte Folter. Ich habe mir einfach jahrelang das Essen entzogen", enthüllt der Serien-Star aus den 80er-Jahren jetzt im Podcast, in dem sie mit Jamie-Lynn Sigler spricht.
Fans liebten damals ihre tollen Looks und ihren schlanken, durchtrainierten Körper, doch das dahinter eine Essstörung steckte, ahnten viele wohl nicht.
Im zarten Alter von 15 Jahren ergatterte die heute 52-Jährige die Rolle der Kelly Bundy. Applegate wurde zum Star, doch gesundheitlich ging es immer weiter bergab.
Die ganzen Probleme mit ihrem Körperbild begannen, als ein Nachbarsjunge die Schauspielerin "fett" nannte.
Ausgerechnet ihre Mutter war es, die sie auch noch anspornte, indem sie ihr Weight Watchers empfahl: "Wenn ich nur 50 Kilo wiegen würde, würde sie fragen: 'Wie hast du das geschafft?' Und das war der Grund, warum ich eine Essstörung hatte."
Kollegen machten sich Sorgen
Normale Mahlzeiten am Tag? Damals undenkbar für Applegate, die früher höchstens "fünf Mandeln am Tag" zu sich nahm. "Und wenn ich sechs essen würde, würde ich weinen und das Haus nicht mehr verlassen wollen."
"Das blieb mir jahrelang im Gedächtnis", erinnert sich die US-Amerikanerin.
Selbst als Stylisten ihre Kleidung in Größe 36 noch enger nähen mussten, fühlte sie sich immer noch zu dick. "Ich wollte, dass meine Knochen herausragen", so Applegate rückblickend.
Sogar die Kollegen am Set begannen sich Sorgen zu machen: "Sie sagten, 'Christina isst nie'." Ihr Zustand sei "für alle beängstigend" gewesen.
Bis zu ihrem 30. Lebensjahr kämpfte die Schauspielerin mit der Essstörung, doch die Erinnerungen an die damalige Zeit verfolgen sie bis heute.
Titelfoto: Jordan Strauss/Invision/AP/dpa