Charlotte Würdig erlitt Fehlgeburt: "Das Ding ist nicht mehr zu retten"
Berlin - Eine Fehlgeburt ist ein traumatisches Erlebnis für eine werdende Mutter. Bei Charlotte Würdig (46) machte ein empathieloser Arzt alles nur noch schlimmer.
Zehn Jahre ist es her, dass die Moderatorin vom Tod ihres ungeborenen Babys erfuhr. Damals habe sie in der zehnten Schwangerschaftswoche plötzlich Blutungen bekommen und sei sofort ins Krankenhaus gefahren, berichtete sie gegenüber "Bild".
"Das Ding ist nicht mehr zu retten" - so die brutalen Worte des behandelnden Arztes nach der Ultraschalluntersuchung. Anstatt Mitgefühl zu zeigen, wies der Mediziner seine Assistentin an, nach einem Termin für eine Ausschabung zu schauen.
Die unwürdige Behandlung im Krankenhaus habe schon vorher begonnen, erinnerte sich Charlotte in der Boulevard-Zeitung. Denn bevor die Ex-Frau von Rapper Sido (43) ins Arztzimmer vorgelassen wurde, musste sie per Test nachweisen, dass sie überhaupt schwanger ist.
Auch heute noch ist Charlotte Würdig schockiert über das gefühlskalte Auftreten gegenüber einer Frau, die sich in einer existenziellen Krise befindet. "Wenn schon kein Raum ist für Empathie, dann doch für Infos", klagte sie. Die Schauspielerin findet es unerlässlich, öffentlich über diese Thematik zu sprechen.
"Es ist unendlich wichtig, dass wir den Mund aufmachen, dass sich etwas ändert, dass wir aufgeklärter werden und lösungsorientiert darüber debattieren", betonte die 46-Jährige. Immer noch würden viele Betroffene ihren Verlust für sich behalten und im Stillen leiden.
Charlotte Würdig wünscht sich mehr Aufklärung
Schon der Begriff "Fehlgeburt" sei problematisch, weil er impliziere, "dass die Frau vielleicht einen Fehler gemacht hat, was sie sich ohnehin pausenlos fragt, während sie versucht, das Unbegreifliche zu begreifen". Als alternativen Begriff schlug die Blondine zum Beispiel "Sternenkindgeburt" vor.
Mit Ex-Partner Sido hat Charlotte Würdig heute zwei Söhne (11 und 8). Doch vor der Geburt ihres zweiten Kindes verlor sie ein weiteres Baby, diesmal in der 14. Schwangerschaftswoche. In ihrem Herzen habe es sich damals "leer und dunkel" angefühlt, erinnerte sich die Deutsch-Norwegerin.
Umso mehr appelliert die Berlinerin heute für mehr medizinische Aufklärung, zum Beispiel in Form eines Infoblattes im Mutterpass. Es sei wichtig, dass Frauen wissen, was im Notfall zu tun ist.
An ihre Leidensgenossinnen richtete Würdig die Worte: "Mit dir ist alles richtig, du musst das nicht alleine aushalten!"
Titelfoto: Gerald Matzka/dpa, Jörg Carstensen/dpa (Bildmontage)