Jetzt hat Cathy Hummels Stress mit der Justiz: Falscher Doktortitel ruft Ermittler auf den Plan
München - Über Jahre hinweg hat Instagram-Posterin Cathy Hummels (36) ihrem Bruder immer wieder einen nicht vorhandenen Doktortitel gegeben. Ob in Podcasts, bei TV-Auftritten oder ihrem Buch: ständig war die Rede von Dr. Sebastian Fischer – oder gar "Dr. Dr.". Und darum schaltet sich nun die Justiz ein.
Denn ihr Bruder hat überhaupt keinen derartigen Titel. In ihren Instagram-Beiträgen hat sie inzwischen seine Berufsbezeichnung auf "Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie" geändert.
Zuletzt wurde sogar ein gemeinsames Buchprojekt der Geschwister eingestampft – obwohl man es bereits vorbestellen konnte. Auf dem Cover war der falsche Doktortitel ebenfalls zu lesen.
"Wie für viele Menschen war bisher für mich Arzt und Doktor dasselbe und nichts anderes als eine Berufsbezeichnung", gab die 36-Jährige an. Für die Staatsanwaltschaft reicht das als Entschuldigung offenbar nicht aus.
Gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) sagte eine Sprecherin, dass "ein Anfangsverdacht für eine Strafbarkeit wegen Titelmissbrauchs besteht".
Holm Putzke, der Anwalt von Fischer, zeigte sich zuversichtlich: "Wir warten das Ergebnis der Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft ab, sind aber überzeugt davon, dass unsere Mandanten am Ende in jeder Hinsicht von dem Vorwurf des angeblichen Titelmissbrauchs entlastet werden."
Hummels Anwälte sehen keine Schuld bei Influencerin
Auch Hummels' Anwalt sieht die Sache offenbar sehr optimistisch: "Cathy Hummels und ihr Bruder haben sich vollkommen erlaubt verhalten – ein unerlaubtes Verhalten ist weit und breit nicht erkennbar", so Alexander Stevens.
Über ihren anderen Anwalt, Stefan Ventroni, hatte die Influencerin Anfang Juli eine Presseerklärung verschicken lassen, in der es hieß, sie hätte "niemanden täuschen wollen, sondern schlicht seinen Beruf gemeint".
Offensichtlich waren für die 36-jährige Geschäftsfrau Titel wie "Dr. med." und "Dr. Dr." also reine Berufsbezeichnungen.
Ob das wirklich so sein kann – und die kommerziell im Zweifel sogar genutzte Unwissenheit hier vor der Strafe schützt – werden nun die Juristen untersuchen müssen.
Indes wird sich Bruder Fischer den Angaben nach der Fertigstellung seiner tatsächlichen Doktorarbeit widmen.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa