Cathy Hummels falscher Doktor-Bruder: Ermittlungen gegen Zahlungen eingestellt
München - Jahrelang betitelte Influencerin Cathy Hummels (36) ihren Bruder Sebastian Fischer als "Dr." oder sogar als "Dr. Dr." und spottete über Follower, die dieses Hervorheben des Titels kritisierten. Dann kaum raus: Fischer hat gar keinen Doktortitel – und die Staatsanwaltschaft schritt ein.
Seitdem hatten sowohl Hummels als auch ihre Anwälte immer wieder betont, dass hier keine bewusste Täuschung vorgelegen habe.
"Wie für viele Menschen war bisher für mich Arzt und Doktor dasselbe", so die Moderatorin Anfang Juli. Für sie seien die Begriffe "nichts anderes als eine Berufsbezeichnung".
Diese Taktik schien nun auch aufzugehen – die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen Hummels nun eingestellt. Laut ihnen war "kein Tatnachweis" möglich gewesen.
"Ihr kann (...) kein zielgerichtetes und insbesondere kein auf einem gemeinsamen Tatplan beruhendes Handeln nachgewiesen werden", teilten die Ermittler mit.
"Jegliche Ermittlungen gegen Cathy Hummels wurden mangels Tatverdachts postwendend eingestellt, da sie sich unter keinem Gesichtspunkt rechtswidrig verhalten hat", betonte Hummels Anwalt gegenüber der dpa.
Geldauflage an die Bereiche Suizidprävention und Jugendhilfe
Ihr Bruder, der aktuell tatsächlich an seinem Doktortitel arbeitet, kam allerdings nicht ganz so ungeschoren davon. Kann aber sicher mit dem Ergebnis leben.
Für das gemeinsame Buchprojekt der Geschwister – das nach dem Skandal nun vom Verlag gestrichen wurde – hatte er einen Autorenvertrag unterschrieben, in dem er unter anderem in der Unterschriftenzeile als "Dr." geführt wurde.
Dass dies eigentlich korrigiert werden müsste, habe er dem Verlag nicht mitgeteilt. Aber auch das könne man nicht ohne Weiteres als Missbrauch von Titeln werten, heißt es. Fischer könne ja davon ausgegangen sein, dass er bis zur eigentlich geplanten Veröffentlichung den Titel auch offiziell habe.
Ihr Bruder muss jetzt einen niedrigen vierstelligen Betrag an zwei gemeinnützige Organisationen bezahlen – damit sei das Verfahren dann eingestellt.
Nach "Bild"-Informationen solle dieser Betrag zu gleichen Teilen an die Bereiche Suizidprävention und Jugendhilfe gehen.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa