Tödliches Ballermann-Drama: Robens haben Opfer angerufen, "aber er ging nicht ran"

Mallorca (Spanien) - Ende Mai starben vier Menschen beim Einsturz eines Hauses in der Touristen-Hochburg El Arenal. Zwei der Todesopfer kannten auch die Mallorca-Auswanderer Andreas (57) und Caro (45) Robens. Noch einmal haben sie die schrecklichen Stunden der Ungewissheit Revue passieren lassen. Und sorgen sich nun noch mehr um die Sicherheit.

Am 23. Mai stürzte die Terrasse des "Medusa Beach Clubs" am Ballermann ein.
Am 23. Mai stürzte die Terrasse des "Medusa Beach Clubs" am Ballermann ein.  © IMAGO / ABACAPRESS

Während die Spekulationen um einen angeblich nicht genehmigten Umbau und eine resultierende Überlastung des "Medusa Beach Club" schnell Fahrt aufnehmen, dementierte der Pächter Christian A. diese Meldungen. Er wurde zwischenzeitlich festgenommen, gegen Kaution aber wieder freigelassen.

Was auch immer zum Einsturz der Terrasse, die auch die Kellerdecke durchbrach, führte: Vier Menschen verloren ihr Leben. Darunter sind zwei Bekannte der "Goodbye Deutschland"-Auswanderer Caro und Andreas Robens, die nur wenige Hundert Meter entfernt ihr "Iron Gym" betreiben, in dem die beiden trainierten.

Von dem Unglück erfahren hat das Paar am Tag der Beisetzung von Fahrlehrer Michael Piontek (†66).

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"Wir kamen gerade von der Beerdigung und haben dann die Nachricht gekriegt, dass ein senegalesischer Türsteher gestorben ist und ob wir den kennen. Wir dachten nur: bitte nicht. Dann haben wir angerufen, doch er ging verständlicherweise nicht ans Telefon", sagt Andreas beim Besuch von TAG24.

Die Rede ist von Abdoulaye, genannt "Laye" (†44). Er hat als Türsteher und Bodyguard für die Wahl-Spanier gearbeitet. "Er war ein richtig guter Freund", so der 57-Jährige. "Das war ein Typ wie ein Baum. Du hättest gesagt, wenn dem ein Haus auf den Kopf fällt, steht er auf, schüttelt sich und geht weiter."

Seine Frau ergänzt bei VOX: "Er war ein ganz Freundlicher, Hilfsbereiter, Ruhiger, hat nie Stress gemacht, ist Problemen aus dem Weg gegangen, immer gut gelaunt und der stärkste Mann im Studio."

Die Robens legen Blumen am Unglücksort nieder.
Die Robens legen Blumen am Unglücksort nieder.  © RTL/99pro

Andreas Robens: "Das sind alte Fischerhäuser. Die sind nicht für Publikumsverkehr gebaut!"

Andreas (57) und Caro (45) Robens kannten zwei der vier Todesopfer.
Andreas (57) und Caro (45) Robens kannten zwei der vier Todesopfer.  © TAG24

Nach dem Unglück und weil ihnen die Bausubstanz vieler Gebäude an der vor allem bei deutschen Touristen beliebten Playa de Palma bekannt ist, machen sich die Gewinner vom "Sommerhaus der Stars" 2020 nun Sorgen, dass Ähnliches erneut passieren könnte.

"Das sind alte Fischerhäuser. Die sind nicht für Publikumsverkehr gebaut. Das ist vielleicht für eine zehnköpfige Familie ausgelegt, aber nicht, dass 30 Leute da oben Samba tanzen", so Andreas gegenüber TAG24.

Und ärgert sich auch bei VOX: "Was die da gebaut haben ... Da ist 'ne Lehmhütte in Hintertupfling wahrscheinlich mehr wert als diese dämlichen Häuser bei uns. Die Kabel, die offen auf den Wänden liegen, da wundert mich, dass nicht das ganze Viertel lichterloh brennt."

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Immerhin sei ihr Gym nicht einsturzgefährdet, da es später und nicht mit Sandstein gebaut wurde, sagt Andreas. Allerdings hatten sie selbst schon mit einem Wasserschaden im Gemäuer zu kämpfen, der zum Glück behoben werden konnte.

Die Unglücksursache ist noch unbekannt.
Die Unglücksursache ist noch unbekannt.  © Clara Margais/dpa

TV-Tipp: Montagabend (8. Juli) zeigt VOX ab 20.15 Uhr eine neue Folge "Goodbye Deutschland" mit den Robens. Bei RTL+ gibt's sie schon vorab.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / ABACAPRESS ; TAG24

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