Caro Daur Umweltsau? Für immer gleichen Content im Flieger rund um die Welt
Hamburg - Caro Daur (27) ist Mode-Influencerin und reist für ihren Job und ihre Kunden immer und immer wieder rund um die Welt. Von einer Modeshow zum nächsten Event. Und wofür? Für ein paar mehr oder minder schicke Fotos und Designer, die sich mit ihrem Namen schmücken können. Oder andersherum? Egal. Hauptsache unterwegs. Ob das heute noch zeitgemäß ist?
Paris, London, Miami - you name it. Und das alles mit einem Pensum, das "Fridays for Future"-Aktivisten wohl an den Rand des Wahnsinns treiben dürfte.
Denkt die 27-Jährige denn gar nicht nach?
Alleine im Dezember reiste Caro nach Miami, Paris, München, Mailand und St. Moritz. Von da aus ging es schließlich fürs Weihnachtsfest zurück in die Heimat. Wie oft sie dafür ins Flugzeug stieg, ist nicht bekannt. Nach Miami wird sie jedoch sicherlich nicht gesegelt sein.
Die Dollar und Euro rollen in ihre Richtung, aber für welchen Preis? Den zahlen nicht nur ihre Auftraggeber, sondern auch die Umwelt, die unter der hohen CO2-Belastung nicht erst jetzt laut aufschreit.
Für - im wahrsten Sinne des Wortes - asozial könnte man Caros Verhalten vermutlich durchaus halten. Oder ist es wirklich nötig, für Werbemaßnahmen und Co. ständig durch die Welt zu jetten? WERBUNG. MARKETING. PROMOTION. Rechtfertigt das die Vielfliegerei/-reiserei? Gibt es überhaupt eine Rechtfertigung für solch ein Verhalten?
Sie und ihre Influencer-Kollegen unterstützen die Großindustrie und Massenproduktionen offensichtlich fleißig dabei, die Welt noch ein bisschen mehr zu verpesten. Glückwunsch.
Influencer tummeln sich in St. Moritz
Ist es wirklich nötig, dass Markenbotschafter, Werbegesichter und Co. einen solch miserablen CO2-Ausstoß produzieren?
Vor allem, wenn man bedenkt, dass Caro nicht alleine bei einer exklusiven Veranstaltung ist, um einzigartigen Content zu liefern. Nein, es sind geradezu Nester, in denen sich die Influencer tummeln und ziemlich ähnliche bis gleiche Bilder produzieren und diese mit ihren Millionen Instagram-Followern teilen.
Zuletzt in St. Moritz. Neben Caro Daur (4 Millionen Follower) gaben sich auch noch die deutschen Superinfluencer Leoni Hanne (34, 4,5 Millionen Follower) und Toni Mahfud (28, 3,3 Millionen Follower) die zweifelhafte Ehre.
Gleiche Zielgruppe, ähnlicher Inhalt: Schneebilder, Käsefondue und ein bisschen Werbung für Louis Vuitton.
Und dafür reisten mindestens drei deutsche Influencer in die Schweiz ...
Klar, die produzierten Bilder ließen und lassen ihre Follower ein bisschen High-Society-Luft schnuppern. Sie erfahren, welche Labels welche Taschen, Schuhe, Sonnenbrillen, Kosmetik - schieß mich tot - gerade vertreiben. Hätte da aber nicht ein Instagramer gereicht oder vielleicht am besten keiner? Müssen sie wirklich alle vor Ort sein, um die Produkte zu bewerben/präsentieren?
Und wieder stellt sich die Frage: Zu welchem Preis? Jedenfalls nicht zu dem, den Kunden für eine Versace- oder Fendi-Tasche zahlen müssen.
"How dare you?"
Klar, viele Menschen wollen reisen, sich die Welt anschauen. Etliche haben jedoch inzwischen auch begriffen, wie schädlich Flugzeuge, Schiffe und Autos für die schon jetzt extrem leidende Umwelt sind, und denken nach, bevor sie sich eine Flugreise gönnen (!).
Und was macht Caro? Das Vorbild für Millionen junger Follower? Rennt in Paris blind vor einen Laternenpfahl und mit gleichwohl verschlossenen Augen zum nächsten Flieger/Auto/Zug.
"How dare you?" (Greta Thunberg, 23. September 2019, beim UN-Klimagipfel)
Auf eine Anfrage von TAG24 mit der Bitte, sich zu dem heiklen Thema zu äußern, reagierte Caro Daur bislang nicht.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/carodaur, Screenshot/Instagram/leoniehanne