Ende für Ersguterjunge: Bushido löst offenbar Plattenfirma auf
Berlin - Seit fast 20 Jahren zählt Ersguterjunge (kurz EGJ) zu den erfolgreichsten Hip-Hop-Labels in Deutschland. Doch nun hat Gründer und CEO Bushido (44) seine Plattenfirma offenbar aufgelöst.
Wie die "Bild"-Zeitung aus dem Handelsregister erfuhr, beschloss Anis Mohamed Youssef Ferchichi - so Bushidos bürgerlicher Name - das Ende des Unternehmens bereits am 12. Juni auf einer Gesellschafterveranstaltung.
Dort heißt es: "Die Gesellschaft ist mit Ablauf des 30. Juni 2023 aufgelöst."
Bushido hatte das Label im Jahr 2004 mit seinem langjährigen Kumpel und Musikproduzenten D-Bo (45) gegründet. In den Jahren ihres Bestehens veröffentlichte die Firma Platten von namhaften Künstlern wie Capital Bra (28), Kay One (39), Eko Fresh (40) und Shindy (35).
Zum Gangster-Image von Ersguterjunge trug nicht zuletzt Arafat Abou-Chaker (47) bei: Der Berliner Clan-Boss und heutige Erzfeind des Rappers soll der Legende nach Bushidos Vertragsstreitigkeiten mit dessen ehemaligen Label-Chefs von Aggro Berlin mit einem Hausbesuch geregelt haben.
Bereits im Februar soll Bushido auch seine Einzelfirma "Anis Ferchichi e. K." aufgelöst und in die neu gegründete Amayu GmbH & Co. KG überführt haben.
Bushido geht den nächsten Business-Schritt: EGJ soll Geschichte sein
Julia Bezzenberger, die Anwältin des Musikers, erklärte gegenüber "Bild": "Bei den Änderungen handelt es sich lediglich um einen Rechtsformwechsel. Die Amayu GmbH & Co. KG ist sowohl die Rechtsnachfolgerin der bushidoersguterjunge GmbH als auch der Einzelfirma Anis Ferchichi e.K."
Im vergangenen Jahr zog Bushido zusammen mit Ehefrau Anna-Maria Ferchichi (41) und acht Kindern nach Dubai. Nach dem Streit und Gerichtsprozess gegen Ex-Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker soll der Ersguterjunge-Gründer um die Sicherheit von sich und seiner Familie gefürchtet haben.
Laut Anwältin Bezzenberger hat Bushido seinen Wohnsitz in Deutschland inzwischen vollständig abgemeldet, bleibt hierzulande aber weiter beschränkt steuerpflichtig.
Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa