Bushido-Prozess gegen Arafat Abou-Chaker: Kein Ende in Sicht
Berlin - Im Prozess gegen den Ex-Geschäftspartner von Rapper Bushido (44) ist nach mehr als zwei Jahren kein Ende abzusehen.
Nach jüngster Planung sind inzwischen bis April 2023 Termine geplant, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag auf Anfrage mitteilte. Zuletzt hatte die zuständige Strafkammer des Berliner Landgerichts ein Urteil für den 23. Januar 2023 anvisiert.
In dem Verfahren gegen den Berliner Clanchef ist es mehrfach zu Verzögerungen gekommen, etwa wegen Krankheitsfällen. Aus diesem Grund fällt der Prozess auch an diesem Mittwoch aus, wie die Sprecherin sagte. Damit ist die geplante Videovernehmung eines Zeugen in der Türkei zunächst hinfällig.
Der Türke mit Verbindungen zu kriminellen Mitgliedern von Berliner Clans war wegen Gewalttaten sowie Drogenhandels aufgefallen und zuletzt angeklagt im Zusammenhang mit einer Schießerei.
Im März 2021 wurde er abgeschoben. Weil ihm die Behörden eine Einreise nach Deutschland verwehren, kann der Mann nicht in Berlin vor Gericht als Zeuge gehört werden. Im Rahmen eines Rechtshilfeersuchens soll seine Vernehmung nun per Video erfolgen. Als weiterer Termin ist dafür der 14. Dezember geplant.
Angeklagt in dem Prozess sind der 46 Jahre alte Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder unter anderem wegen Freiheitsberaubung, versuchter schwerer räuberischer Erpressung, Nötigung, gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Untreue. Zu den mutmaßlichen Taten soll es gekommen sein, nachdem Bushido die Beziehungen zu seinem Manager aufgelöst hatte. Der 44-Jährige soll im Januar 2018 eingesperrt, mit einer Flasche und einem Stuhl beworfen worden sein.
Bushido, mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi, ist Zeuge und Nebenkläger in dem Strafverfahren.
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