Brotbacken mit Jo Semola: "Es hat mir mit meiner Depression geholfen"

Mallorca - Jo Semola bezeichnet sich selbst als Brot-Influencer. Zuletzt hat der leidenschaftliche autodidaktische Bäcker sogar ein Backbuch rund um das Thema Brot veröffentlicht. Warum er überhaupt mit dem Hobby angefangen hat und dieses erfolgreich mit seiner Social-Media-Community teilt, verriet er TAG24 im Gespräch.

Jo Semola ist Autodidakt. Am 27. September erschien sein Backbuch "Brot 2.0: 'Breadventures'".
Jo Semola ist Autodidakt. Am 27. September erschien sein Backbuch "Brot 2.0: 'Breadventures'".  © Martin Steffen

Brot zu backen ist gar nicht so einfach, viele haben sich spätestens während der vergangenen Corona-Lockdowns daran versucht.

Jo Semola startete bereits 2018. Perfekt seien seine Brote aber bis heute nicht.

"Es gibt immer noch irgendwelche Kleinigkeiten, die wahrscheinlich 99 Prozent der Menschen gar nicht sehen, schmecken oder riechen würden, wo ich mir denke: 'Da könnte ich noch mal ran.'"

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Bis ihm das erste Brot gelungen sei, mit dem er (damals) zufrieden war, habe es zehn Versuche gebraucht. "Für das erste Brot, mit dem ich auch heute wirklich zufrieden wäre, habe ich bestimmt ein Jahr gebraucht."

Seinen Sauerteig hat er seit 2018. "Der ist mit mir um die halbe Welt gereist und schlussendlich auch mit mir ausgewandert (Anm. d. Red.: Jo Semola lebt mit seiner Frau auf Mallorca). Er hat auf jeden Fall einiges erlebt."

Jo Semola backt auf Instagram

Jo Semolas Bao Buns.
Jo Semolas Bao Buns.  © Hubertus Schüler

Brotbacken half Semola bei seiner Depression

Seine Brote sind mehr als "nur" ein belegtes Brot mit Schinken und eines mit Ei.
Seine Brote sind mehr als "nur" ein belegtes Brot mit Schinken und eines mit Ei.  © Martin Steffen, Justyna Schwertner, BJV Verlag

Jo Semolas Brotreise teilt er allerdings erst seit rund drei Jahren auf Social Media. Dazu entschlossen habe er sich aufgrund seiner "psychischen Krankheitsgeschichte".

"In der Zeit, in der ich schwer mit Depressionen zu kämpfen hatte, da hat mir das Brotbacken ganz massiv geholfen. Die Kontrolle, die emotional im Alltag verloren gegangen ist, konnte ich mir dort zurückholen." Das sei wohl auch der Grund, weshalb er so eine enge emotionale Bindung zum Brot habe.

Damals konnte er nicht arbeiten. Als es ihm besser ging, musste er sich darüber Gedanken machen, wie er wieder Geld verdienen könnte.

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Semola setzte alles auf die Content-Karte. "Ich bin geplant zum Influencer geworden." Vier Monate habe er sich Zeit gegeben, um herauszufinden, ob seine Idee zündet oder nicht. Nach zweieinhalb Monaten hatte er schon seine erste bezahlte Kooperation.

"Mein großes Glück war das Timing." Jo begann mit Instagram während des zweiten Corona-Sommers/Herbstes. "Glücklicherweise war der Moment, in dem ich die Motivation gewonnen habe, das Backen Content-mäßig festzuhalten, genau der Moment, in dem es dafür ein größeres Interesse als sonst gab und im Kurzvideobereich noch niemanden gab, der sich da komplett drauf fokussiert hatte."

Entsprechend viel Aufmerksamkeit wurde ihm zuteil.

Sein Buch "Brot 2.0: 'Breadventures'" erschien am 27. September. Worum es geht? Natürlich um das Backen von Brot und wie man es anschließend fancy belegen kann.

Titelfoto: Martin Steffen

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