Heftige Reaktionen auf Boris-Becker-Interview: "Selbstverliebt, arrogant, nichts gelernt!"

München - Am Dienstagabend berichtete Boris Becker in einem Exklusiv-Interview bei Sat.1 über das, was ihm in 231 Tagen Knastleben widerfahren ist. Teils von Emotionen übermannt, schilderte die gefallene Tennis-Legende die Ängste im Gefängnis. Er redete über einen Mordversuch, Zustände wie im Irrenhaus und überraschenden Zuspruch.

Boris Becker (55) sprach am Dienstagabend auf Sat.1 mit Steven Gätjen (50) über seine Zeit im englischen Knast.
Boris Becker (55) sprach am Dienstagabend auf Sat.1 mit Steven Gätjen (50) über seine Zeit im englischen Knast.  © imago/Sven Simon

Das Gespräch mit Moderator Steven Gätjen (50) war keine Viertelstunde alt, da schossen bereits die Kommentare auf Twitter nur so durch die Decke.

Und das waren keine guten!

Der Großteil der User zerlegte den gebürtigen Leimener förmlich in alle Einzelteile.

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"Du hinterziehst Kohle, gehst in den Knast und wirst von Sat.1 hofiert, als ob Du Nobelpreisträger bist", schrieb eine Userin.

"Nein, eine peinliche Person, damals wie heute, die an ihrem eigenen Ego und dem überschaubaren Intellekt gescheitert ist. Wenigstens ein Gericht sah es auch so", ein anderer Nutzer.

Nur wenige Beiträge fielen wohlwollend aus. "Ich bin kein Fan von Becker, aber jeder, der hier so locker aus der Hüfte und mit Internet-Eiern kommentiert, hätte sich an seiner Stelle in die Hose gemacht zwischen all den anderen Knastis", hielt einer die schützende Hand über ihn.

Zwar betonte Becker zu Beginn des Gesprächs, dass er zurecht im Knast gesessen hätte. Doch im weiteren Verlauf sprach er auch immer wieder von seiner Unschuld. Und davon, dass die Mitglieder der Geschworenen-Jury teils jünger als 30 Jahre gewesen seien und damit gar nicht gewusst hätten, wer er ist.

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Für das neue äußere Erscheinungsbild von Boris Becker (55) hatten die User wohlwollende Worte parat. Für das Gesagte kaum.
Für das neue äußere Erscheinungsbild von Boris Becker (55) hatten die User wohlwollende Worte parat. Für das Gesagte kaum.  © imago/Sven Simon

Das stößt einigen übel auf. "Boah, Boris Becker hat 0 Einsicht und schiebt es auf die Jury, weil die größtenteils unter 30J waren und nicht anerkennen, was er im Tennis vor 30 Jahren geleistet hat, es interessiert da keinen. Junge, da geht es um Ü25 Anklagepunkte, was für ein arroganter l... echt...", regte sich ein User auf.

Andere beschimpften den 55-Jährigen als arrogant, attestierten ihm zu wenig Grips und Selbstreflexion. Er suhle sich in Selbstmitleid.

Erzählungen davon, wie er sich schwarze Sachen gekauft hätte, um im Gefängnis ein bisschen "Gangster" auszusehen, wurden ebenfalls ins Lächerliche gezogen.

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Noch schlimmer bewertete die Gemeinde aber seine Worte, als er über den Häftling sprach, der ihn hätte umbringen wollen. Der "Arme" würde wegen zweifachen Mordes seit 16 Jahren im Knast sitzen. Das war zu viel für die User, spätestens jetzt attestierten sie Becker Wahrnehmungsverlust.

Zu Beginn des Gesprächs fielen jedoch auch viele positive Worte und die bezogen sich auf seine Figur und das generelle Erscheinungsbild.

Becker nahm zahlreiche Kilo ab, wirkte jünger aussehend als vor seiner Gefängniszeit und hatte ganz offensichtlich die Haare frisch gefärbt. Denn während er "grau" hinter schwedischen Gardinen verschwand, zeigte er sich nun mit kurzgeschnittenen, in einem dunklen Blondton gefärbten Haaren.

Die Twitter-Gemeinde hat er an diesem Abend rein äußerlich überzeugt, verbal schoss er sich mit seinen Berichten bei ihr allerdings ins Aus.

Titelfoto: imago/Sven Simon

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