Gläubiger rechnet mit Boris Becker ab: "Sein Stolz lässt nicht zu, Fehler einzugestehen"

Berlin - Boris Becker (55) scheint seinen Knast-Aufenthalt bereits bestens verarbeitet zu haben und ist in Freiheit wieder ein gefragter Mann (und Werbepartner). Doch das kommt nicht bei allen gut an - vor allem die Gläubiger des ehemaligen Tennis-Weltstars zeigen sich äußerst verärgert.

Boris Becker (55) wird sich noch eine ganze Weile mit seinen Gläubigern rumschlagen müssen.
Boris Becker (55) wird sich noch eine ganze Weile mit seinen Gläubigern rumschlagen müssen.  © dpa/Jens Kalaene

Für einen neuen Werbeclip warf Becker kürzlich wortwörtlich Geld aus dem Fenster. Er selbst nannte das Ganze "Satire und Selbstironie". Seine Gläubiger fanden das allerdings offenbar überhaupt nicht lustig.

"Das 'Weltbild' von Becker ist: Er hat keine Schulden, also kann er mit seinem 'neuen' Geld auch machen, was er will", beschwerte sich nun ein Hauptgläubiger des 55-Jährigen gegenüber der Bild.

Doch die Fakten würden ganz anders aussehen: "Der Insolvenzverwalter hat das Verfahren nicht beendet, u.a. weil er noch Forderungen an Herrn Becker hat. Mit Lilly Becker fehlt auch noch die finanzielle Regelung, deshalb sind die beiden bisher nicht geschieden", sagte er der Zeitung.

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Becker war wegen Insolvenz-Straftaten im Frühjahr 2022 in London zu zweieinhalb Jahren Haftstrafe verurteilt worden. Bereits im Dezember wurde er wieder entlassen - die Insolvenz läuft aber nichtsdestotrotz weiter!

"Beckers Schulden bestehen unstrittig"

Vor Kurzem war Becker (l.) auf der Berlinale zu Gast, um eine Doku über sich vorzustellen.
Vor Kurzem war Becker (l.) auf der Berlinale zu Gast, um eine Doku über sich vorzustellen.  © dpa/Soeren Stache

Der Gläubiger ärgert sich: "Wenn Boris Becker den von ihm verkündeten Neuanfang tatsächlich wollte, müsste er 'demütig' seine Fehler öffentlich eingestehen und seine Schulden gegenüber seinen Gläubigern anerkennen."

Der Insolvenzverwalter habe das bereits ohne Widerspruch von Becker gemacht - deshalb seien den Gläubigern schon Konkursdividenden gezahlt worden. "Beckers Schulden bestehen unstrittig, nur sein Stolz lässt nicht zu, den Fehler einzugestehen."

Schon vor einigen Tagen hatten sich drei Gläubiger nach Beckers öffentlichen Auftritten und dem Werbedreh für einen Fensterhersteller sehr kritisch geäußert.

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"Beckers Zeit im Gefängnis war eindeutig zu kurz. Er lebt in seiner eigenen Welt, blendet die Realität aus - wie vor der Haft", ließ einer von ihnen seinem Zorn freien Lauf.

Titelfoto: dpa/Jens Kalaene

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