Boris Beckers Ehefrau Lilly gewährt tiefen Einblick in ihr Seelenleben
London - Es ist unvorstellbar, wie sich eine Mama fühlen muss, die ihrem Sohn gerade sagt, dass sein Papa für die nächsten 15 Monate im Gefängnis sitzt. Lilly Becker (45) musste diese harte Erfahrung am vergangenen Sonntag machen.
Zwei Tage nachdem ihr Noch-Ehemann und Welt-Tennisstar Boris Becker (54) wegen Insolvenzbetrugs in London-Wandsworth ins Gefängnis wanderte, musste die Niederländerin dem gemeinsamen Sohn Amadeus (12) reinen Wein einschenken.
Am späten Dienstagabend hat sie in einem exklusiven TV-Interview bei "Piers Morgan Uncensored" tief in ihre Seele blicken lassen.
"Wir als Familie haben nie über den Prozess gesprochen. Wir haben versucht, es von ihm fernzuhalten. Aber dann hatte ich keine andere Wahl, als sein Herz oder meins letzten Sonntag zu brechen. Das wünsche ich wirklich niemandem. Es war das Härteste, was ich jemals in meinem Leben tun musste", berichtet Lilly von dem Moment, in dem Amadeus erfuhr, dass sein Papa im Knast sitzt.
Bis jetzt könne er es nicht so richtig begreifen, jedoch sei er natürlich selbst ins Internet gegangen und habe sich informiert. Das könne man in dem Alter dann leider nicht mehr verhindern. "Und das Internet ist schrecklich", meint Lilly und fügt an: "Es bricht mir das Herz, aber es macht mich zu einer Tiger-Mama."
Lilly (45) sagte Amadeus (12): "Papa ist nun auf der stillen Treppe, nur einer etwas größeren"
Sie habe dem 12-Jährigen die Wahrheit darüber gesagt, dass sein Vater nun im Gefängnis ist, und dass "wir alle Fehler machen. Dass Papa nicht auf das Gesetz gehört hat und nun auf der stillen Treppe ist, nur einer etwas höheren."
Sie und Amadeus können es kaum erwarten, Boris endlich zu sehen. "Ich werde mit Amadeus Händchen halten und natürlich wollen wir hingehen", sagt Lilly.
In dem knapp eine Viertelstunde langen Interview machte die 45-Jährige klar, warum sie sich öffentlich zu den Geschehnissen äußert. "Ich bin nicht hier, um Mitleid zu bekommen. Das will ich nicht und das würde Boris auch nicht wollen. Ich bin hier, um Empathie einzufordern, und jeden, der über ihn böse Dinge schreibt oder seine Meinung äußert, aufzufordern, damit aufzuhören", richtet die Niederländerin einen Appell an alle Menschen, die vor allem in Netz ihren Kommentar zum Urteil abgeben.
Sie wolle der Welt zeigen, dass eine Gruppe von starken Frauen hinter Boris stehe und dass sie nicht da sei, um über ihn zu reden, sondern um ihn zu schützen.
"Er wurde in diesem Prozess über drei Wochen bereits genug in der Öffentlichkeit erniedrigt. Dazusitzen und sich kaum wehren zu können. Ok, er kann sich wehren, aber jeder, der Boris kennt, weiß, dass er viel Stolz hat", meint sie.
Boris Becker wusste, was auf ihn zukommt
Lilly macht aber auch klar, dass der ehemalige Tennis-Star geahnt hat, was auf ihn zukommt. "Boris wusste von Anfang an, was passieren wird und dass es hart werden wird, dass es weltweit Aufsehen erregen wird. Aber was soll man in so einer Situation machen?", fragt die 45-Jährige.
"Man geht da raus und versucht, sich vorzubereiten. Und Gott sei dank sind sein Wille und seine mentale Verfassung so stark. Möglicherweise ist er auf solche Situationen vorbereitet. Leben mit Boris ist nie langweilig, es hat immer eine Schlagzeile nach der nächsten gegeben. Bitte erlaubt ihm jetzt, hinter verschlossenen Türen zu heilen", formuliert sie eindringlich.
Lillys Meinung nach ist das Strafmaß viel zu hart, sie sei zusammengebrochen, als sie hörte, dass Boris für 15 Monate ins Gefängnis muss. Sie sei davon überzeugt gewesen, dass er eine mildere Strafe bekommt.
Die Erste, die sich bei ihr gemeldet hätte, sei seine aktuelle Freundin Lilian gewesen. "Sie hat mich angerufen und hat mich gefragt, wie es mir und Amadeus geht. Danach habe ich Barbara angerufen. Es war eine unausgesprochene Sache zwischen uns, dass wir zusammenhalten und diesen Menschen beschützen."
Lilly möchte sich bei Boris Beckers Freundin Lilian für ihre giftigen Kommentare im Netz entschuldigen
Dass sie einst im Internet mächtig gegen Lilian austeilte, sei ihr heute peinlich. "Ich schäme mich wirklich dafür und bald werden wir uns treffen und ich möchte mich von Angesicht zu Angesicht bei ihr entschuldigen", beteuert Lilly.
Kurz nach Bekanntwerden der Beziehung hatte die 45-Jährige via Instagram unter anderem die Botschaft verlauten lassen, Lilian solle ihre Finger von ihrem Sohn lassen und sie sei nur eine von vielen Frauen in Beckers Leben.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs gesteht Lilly auch, dass sie Boris immer noch liebt. Und die schwärmt von seinem Charisma, von seinen blauen Augen und dass man an seinen Lippen kleben würde, wenn er spricht. Er habe einfach diesen gewissen Charme.
Bei der Frage, warum sie noch nicht geschieden seien, oder ob sie die Scheidung wolle, drückt sie sich zunächst mächtig vor der Antwort. Am Ende sagt sie aber: "Es ist nicht so, dass ich die Scheidung nicht möchte, aber wir werden uns zur richtigen Zeit darum kümmern. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt."
Nun will Lilly erst einmal mit Barbara, Lilian und all seinen Kindern, so gut es geht, hinter ihm stehen und ihm Kraft für die schwere Zeit im Gefängnis geben.
Titelfoto: Screenshot/YouTube/PiersMorganUncensored