Betty Taube von Mutter misshandelt: "Ich liebe sie total und trauere ihr hinterher"
Hamburg/Berlin - Betty Taube (29, "Germany's Next Topmodel") sprach jetzt in dem Talk-Format "deep&deutlich" über ihre von Gewalt geprägten Kindheit.
Ihre alkoholkranke, alleinerziehende Mutter habe sie als Kind nicht nur geschlagen, sondern auch andere Dinge mit ihr gemacht, erklärte sie im Gespräch mit Moderatorin Aminata Belli (32).
"Meine Mama sagte damals: Wenn du im Kindergarten gefragt wirst, wo die blauen Flecken herkommen, sagst du, das ist beim Spielen passiert." Einmal sei sie mit einem Messer hinter Betty hergerannt und habe überall in den Kleiderschrank eingestochen.
"Sie hat dann süße, kleine Tieraufkleber darüber geklebt, um es zu vertuschen. Dann kam das Jugendamt in mein Zimmer und meinte, was das denn für Aufkleber seien. Was sich denn dahinter verbirgt. Obwohl das Jugendamt es wusste, sind sie wieder nach Hause gefahren", erinnerte sie sich an die damalige Zeit.
"Es gab den ein oder anderen Moment, wo ich nicht mehr konnte. Ich wusste nicht mehr, was ich machen sollte. Der Umzug in das Kinderheim war daher eigentlich meine Rettung." Damals war sie neun Jahre alt.
Während der "Germany's Next Topmodel"-Dreharbeiten 2014 verstarb ihre Mutter. "Ich liebe sie total und trauere ihr hinterher. Das können viele Leute nicht verstehen, weil sie mir ganz schreckliche Dinge angetan hat."
Ab dem Tag, an dem sie gestorben sei, habe die 29-Jährige ihr komplett verziehen. "Ich weiß, dass sie krank und in den meisten Situationen nicht sie selbst war."
Nach Ehe-Aus fiel Betty Taube in Depression
2016 heiratete Taube ihre große Liebe, den Fußballspieler Koray Günter (29). "Er war der Mensch, der für mich Familie war." Dann ging die Beziehung in die Brüche. Der Auslöser für ihre schwere Depression, so die 29-Jährige.
"In dieser Zeit haben wir festgestellt, dass eigentlich nicht die Trennung das Problem war, sondern meine ganze Kindheit hochgekommen ist." Das Model kam in eine Klinik.
Drei Monate blieb sie dort. "Damals dachte ich: Wenn man dahin muss, ist man ein richtiger Psycho. Aber ich habe relativ schnell gemerkt, dass es völlig normale Menschen sind, die dort sind. Da saßen Staatsanwälte, Ingenieure, Lehrer … Keiner ist davor geschützt, eine psychische Erkrankung zu bekommen."
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild-POOL/dpa