Bestseller-Autorin Sabine Ebert feiert 65. Geburtstag und schreibt an neuem Buch
Dresden - Millionenschwer ist sie. Das ist nicht nach Einkommen gezählt, sondern nach Verkaufsauflage. Sabine Ebert gehört zu den erfolgreichsten Schriftstellerinnen des Landes. Im Herbst startet sie eine neue Romanreihe, vorher - am heutigen Sonntag nämlich - feiert sie 65. Geburtstag. TAG24 traf sie.
Sabine Ebert in Dresden zu treffen ist gar nicht so schwer, denn sie lebt hier. 1958 in Aschersleben geboren, bald schon mit den Eltern fortgezogen, versteht sie sich so recht als Freibergerin, weil sie dort ihre prägendsten Jahre verbrachte.
Berlin, Magdeburg, Rostock, Leipzig sind weitere Stationen, und eben Dresden, wo sie seit 2018 lebt. Des Umziehens ist sie müde, es lässt sich gut leben in Dresden, deshalb lautet ihr Beschluss: "Ich bleibe hier."
Sabine Ebert ist eine Zeitwandlerin. Ein Mensch des 21. Jahrhunderts, in welchem sie ihre Bücher schreibt und verkauft, ein Mensch des Mittelalters, in welchem die meisten ihrer Bücher spielen und das ihr Leben zum Gutteil bestimmt.
Die jeweils fünfteiligen Buchreihen der "Hebamme"-Saga und "Schwert und Krone"-Erzählungen, auch die Romane über die Befreiungskriege, haben Ebert zur Kapazität im Genre historischer Literatur wachsen lassen.
"Meine Bücher sollen auch Historiker zufriedenstellen", fordert sie von sich selbst. Fünf Millionen Bücher hat sie bislang verkauft. Das markiert einen Erfolg, wie ihn nur ganz wenige Autoren überhaupt jemals erreichen.
Auch ihre neue Buchreihe "Der Silberbaum" spielt im Mittelalter, doch etliche Jahre später als die vorherigen Romane. Kaiser Barbarossa und ebenso Hebamme Marthe, alle sind tot, sagt die Autorin, nun gehe es um ihre Nachkommen.
Sabine Eberts "Die siebente Tugend" erscheint im November: Darum geht's
Auf diese Weise bleiben die Romanreihen, auch wenn jede für sich steht, miteinander verknüpft, geben insgesamt ein detailliert recherchiertes Abbild dieser weit zurückliegenden Epoche.
Drei Romane sind konzipiert, der erste, mit Titel "Die siebente Tugend", soll im November erscheinen.
Im Mittelpunkt steht Heinrich III., der Erlauchte, Markgraf von Meißen in den Jahren 1221 bis 1288, verewigt an Position fünf im Dresdner Fürstenzug. Noch sei sie dabei zu schreiben, erklärt Ebert, gut die Hälfte der ungefähr 500 Seiten seien geschafft.
Ebert strahlt Zufriedenheit und Souveränität aus. Eine, die angekommen ist, nicht allein geografisch in Dresden, sondern ebenso mental, gerade die Lebensjahre betreffend.
"Zum fünfzigsten und sechzigsten Geburtstag habe ich mit dem Älterwerden gefremdelt. Das ist vorbei", sagt sie, mit sich und den 65 Jahren im Reinen.
Der Jugendwahn und Selbstoptimierungsdrang, der ihr gerade bei Jugendlichen begegne, sei ihr unverständlich, ergänzt sie: "Jedes Fältchen bedeutet gelebtes Leben."
Dresden und das Umland, ebenso wie vordem Freiberg, verorten Sabine Ebert dort, wo ihre Romane spielen. Und immer wieder taucht sie ein in die Welt, wie sie damals gewesen sein muss, zum Beispiel als Mitglied im "Verein Mark Meissen 1200 e.V.", der sie Kleider nachnähen oder Schwertkämpfe simulieren lässt. "Das war Liebe auf den ersten Blick", sinniert sie, die dem Althergebrachten im Jetzt zu neuem Leben verhilft.
Fast könnte man Sabine Ebert eine Hebamme nennen.
Titelfoto: Eric Münch