Berlinale-Eröffnung wird politische Bühne: Statements zu Trump, Merz und Israel

Von Lisa Forster, Anna Ross und Sabrina Szameitat

Berlin - Zum Start der 75. Ausgabe der Berlinale gab es am Donnerstag es viel Politisches. Promis nutzten die Bühne, um sich zu Themen wie Trump, der anstehenden Bundestagswahl und den von der Hamas entführten israelischen Geiseln zu äußern.

Bei Klimaaktivistin Luisa Neubauer (28) wurde das Abendkleid kurzerhand zum Demo-Plakat umfunktioniert.
Bei Klimaaktivistin Luisa Neubauer (28) wurde das Abendkleid kurzerhand zum Demo-Plakat umfunktioniert.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

"Ich denke, wir sollten keine Angst vor Gesprächen haben", sagte Berlinale-Chefin Tricia Tuttle (55) bei der Eröffnungs-Pressekonferenz.

Jury-Präsident Todd Haynes (64) erklärte mit Blick auf den Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump (78): "Wir befinden uns derzeit in den Vereinigten Staaten, aber auch weltweit in einer besonderen Krise."

Auch die deutsche Regisseurin Maria Schrader (59, "She Said") ist Teil der Jury. Sie sagte, die Berlinale sei eigentlich ein guter Ort, um offene, auch kontroverse Debatten zu führen und Fragen zu stellen.

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"Wir müssen keine plumpen Antworten geben", sagte Schrader angesprochen auf die Antisemitismus-Debatte des vergangenen Jahres.

"Vielmehr gehe es darum, differenziert in Debatten zu gehen - und auch Widersprüche auszuhalten, meinte Schauspieler Lars Eidinger (49) bei der Pressekonferenz zum Eröffnungsfilm "Das Licht", bei dem Tom Tykwer (59, "Lola rennt") Regie führte. "Das wäre für mich das erklärte Ziel von diesem Festival."

US-Schauspielerin Tilda Swinton (64) wurde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
US-Schauspielerin Tilda Swinton (64) wurde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.  © Annette Riedl/dpa
Schauspieler Lars Eidinger (49) und "Lola rennt"-Regisseur Tom Tykwer (59) verstehen sich offenbar blendend.
Schauspieler Lars Eidinger (49) und "Lola rennt"-Regisseur Tom Tykwer (59) verstehen sich offenbar blendend.  © Annette Riedl/dpa

25. Internationale Filmfestspiele Berlin: 19 Filme im Rennen um Goldenen Bären

Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal (46, v. l.n.r), Schauspieler Christian Berkel (67), Schauspielerin Andrea Sawatzki (61), Schauspieler Ulrich Matthes (65) und Tricia Tuttle (55), Intendantin der Berlinale, erinnerten an den von der Hamas entführten Schauspieler David Cunio (34).
Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal (46, v. l.n.r), Schauspieler Christian Berkel (67), Schauspielerin Andrea Sawatzki (61), Schauspieler Ulrich Matthes (65) und Tricia Tuttle (55), Intendantin der Berlinale, erinnerten an den von der Hamas entführten Schauspieler David Cunio (34).  © Christoph Soeder/dpa

Andrea Sawatzki (61), Ulrich Matthes (65) und weitere Promis erinnerten auf dem roten Teppich an die israelische Geisel David Cunio (34). Der Schauspieler war 2013 selbst in einem Film auf der Berlinale vertreten und befindet sich aktuell in den Händen der Hamas im Gazastreifen.

Klimaaktivistin Luisa Neubauer (28) trug ein provokantes Kleid mit der Aufschrift "Donald & Alice & Elon & Friedrich?", das Bezug auf den Eklat um eine gemeinsame Abstimmung von CDU und AfD im Bundestag nahm. Auf der Rückseite stand "Democracy dies in daylight!" ("Die Demokratie stirbt bei Tageslicht!").

Für Glamour sorgten vor allem die angereisten US-Stars wie Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton (64), die bei der Eröffnungsgala mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Der oscarnominierte Regisseur Edward Berger (54, "Konklave") hielt die Laudatio.

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Zu den großen Stars der Berlinale zählt in diesem Jahr der oscarnominierte Hollywoodschauspieler Timothée Chalamet (29, "Dune"), der am Freitag in der Hauptstadt sein Bob-Dylan-Biopic "Like A Complete Unknown" vorstellt. Einen Tag später - am Samstag - kommt Robert Pattinson (38) für seinen neuen Science-Fiction-Film "Mickey 17".

Insgesamt 19 Filme gehen ins Rennen um den Goldenen Bären.

Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa (Bildmontage)

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