Beatrice Egli nach Zoff mit Dieter Bohlen: "Hatten eine sehr gute Aussprache"

Dresden - Von der DSDS-Kandidatin an die Spitze des Schlager-Olymps: Die Karriere von Beatrice Egli (35) ist eine echte Superstar-Geschichte. Seit zehn Jahren zählt die Schweizerin zu den beliebtesten und erfolgreichsten Künstlerinnen des deutschsprachigen Pop-Schlagers, hat das Genre entstaubt und begeistert so ein neues, junges Publikum.

Hat allen Grund zum Strahlen: Für Schlagerstar Beatrice Egli (35) läuft es richtig gut.
Hat allen Grund zum Strahlen: Für Schlagerstar Beatrice Egli (35) läuft es richtig gut.  © Britta Pedersen/dpa

Das nicht genug von ihr bekommt: Aktuell setzt Beatrice Egli ihre Erfolgs-Tournee "Volles Risiko" mit XXL-Zusatzkonzerten fort. Am Donnerstag spielt sie im Dresdner Kulturpalast, Karten gibt es längst nicht mehr. TAG24 hat mit der Sängerin gesprochen.

TAG24: Frau Egli, seit diesem Monat ist "Alles in Balance - Leise" auf dem Markt; mit vielen Akustik-Versionen und neuen Bonus-Titeln. Was hat es mit dieser Edition auf sich, warum haben Sie das Album noch mal gemacht?

Beatrice Egli: Es kamen einfach so viele Wünsche vom Publikum: Wann wird es Akustik-Versionen geben, wann gibt es eine Vinyl-Veröffentlichung? Und so hat mir das Publikum etwas Schönes geschenkt: die eigenen Songs noch einmal neu erleben zu dürfen. Durch diese leisen Momente, die Cello-Begleitung, bekommen die Songs noch einmal eine besondere Tiefe und für mich einen noch persönlicheren Zugang.

Beatrice Egli: Schlagerstar Beatrice Egli freut sich auf ihre Rückkehr zu DSDS: "Damit hat alles begonnen!"
Beatrice Egli Schlagerstar Beatrice Egli freut sich auf ihre Rückkehr zu DSDS: "Damit hat alles begonnen!"

TAG24: Es liegen auch Gimmicks wie Sticker und Wendeposter bei. Sind Ihre Fans dafür nicht schon zu alt?

Egli: Nein, da täuschen Sie sich! Mein Publikum fängt nicht erst ab 30 aufwärts an. So einen Sticker irgendwo hinzukleben bedeutet doch auch, gute Laune zu haben - dieses Kindliche darf man doch in jedem Alter beibehalten. Mir macht so etwas Spaß und Spaß haben steht immer für ein intensiveres Leben.

TAG24: Wie erklärt sich der ursprüngliche Album-Titel "Balance"? Hatten Sie selbige zwischenzeitlich verloren?

Egli: Ja, sicher. Ich bin buchstäblich volles Risiko gegangen und hatte mein Team komplett ausgetauscht. Neue Produzenten, neue Plattenfirma. Und wenn etwas neu ist, fühlt es sich mitunter auch unangenehm an, man braucht immer auch etwas Mut, loszulassen und neu anzufangen. Da kann man aus der Balance geraten. Aber hin und wieder aus der Balance zu kommen finde ich gut, so kommt man aus seiner persönlichen Komfort-Zone heraus.

TAG24: Heißt die Tour deswegen nicht etwa "Balance", sondern "Volles Risiko"?

Egli: Genau. "Volles Risiko" war der Ursprung, der Beginn des Neuanfangs und aller Wechsel. Und das Publikum ist diesen Weg ja auch mitgegangen: Alles war ausverkauft, daher nun die 20 Zusatzshows. Der Faden dabei ist meine Geschichte, alles neu zu starten. Es geht um den Mut dafür. So ist es eine inspirierende Tour, die mir viel Kraft schenkt.

Beatrice Egli: Darum mache ich wieder bei DSDS mit

Egli wird in der kommenden Staffel neben Dieter Bohlen (70) in der DSDS-Jury sitzen.
Egli wird in der kommenden Staffel neben Dieter Bohlen (70) in der DSDS-Jury sitzen.  © Henning Kaiser/dpa

TAG24: Als Vorabauskopplung kam der neue Song "Du, Du, Du" heraus. Ein Titel mit schön zweideutigem Text (Roland Kaiser hätte seine Freude an Zeilen wie: "Du, Du, Du / Machst mit mir heutʾ Nacht kein Auge zu / Was Du auch willst, / wir könnenʾs Tun, tun, tun"). Warum sind Sie damit ins Jahr gestartet?

Egli: Es ist der größte Ohrwurm von allen neuen Songs. Der war schon im letzten Sommer fertig, kam aber nicht auf die erste Album-Fassung. Denn ich fand: Der muss noch warten. Und er ist ja dann direkt auf Platz 1 gegangen, perfekt. Außerdem: Ich finde, der Text ist überhaupt nicht zweideutig! Der ist doch voll direkt, genau das mag ich.

TAG24: Auch das Duett mit Florian Silbereisen, "Das wissen nur wir", ist auf dem Album noch einmal als neuer Dance-Mix enthalten. Der Song bot Anlass für allerlei Gerüchte über Ihren privaten Bereich: Wie sehr nerven Sie solche Spekulationen?

Beatrice Egli: "Florian und ich ...": Beatrice Egli spricht über ihren Beziehungsstatus!
Beatrice Egli "Florian und ich ...": Beatrice Egli spricht über ihren Beziehungsstatus!

Egli: (lacht) Es sind die Spekulanten, die diesen Song geschrieben haben. Gerüchte gibt es ja schon länger, wir haben den Spieß nur einfach umgedreht und lassen allein die Musik sprechen. Uns macht es beiden unendlich viel Spaß, auf alle Spekulationen nur mit diesem Lied zu antworten.

TAG24: Was vielleicht irritiert: Einerseits "Neuanfang", andererseits kehren Sie zu DSDS zurück, werden diesmal aber Jury-Mitglied. Warum haben Sie sich dazu entschlossen? Von dem Format haben Sie sich doch längst emanzipiert …

Egli: Das gehört auch zum Neuanfang dazu, es schließt sich ein Kreis. So, wie die Schweiz meine Heimat ist, ist DSDS etwas, von dem ich sagen kann: Da komme ich her. Und weiß daher auch: Der erste Schritt ist der entscheidende. Und ich hoffe, Künstlerinnen und Künstlern bei ihren ersten Schritten helfen zu können. Mich freut es auch, dass es für Kandidaten keine Altersgrenze nach oben mehr gibt, denn Träume und Talent haben nichts mit dem Alter zu tun. Es ist eine Aufgabe, die mich fordern wird, denn ich habe Respekt vor dem Mut, den alle aufbringen. Schließlich kenne ich das ja, es sind meine Ursprünge, die mir ja viele Türen geöffnet haben. Auch Dieter (Bohlen, Anm. d. Red.) hat mir geholfen.

TAG24: Mit ihm soll es zuletzt Unstimmigkeiten gegeben haben. Sie sagten, er habe Sie damals nicht unterstützen wollen, wollte englische Texte. Er dementierte. Was ist da dran?

Egli: Wir hatten eine sehr gute Aussprache. Das ist auch ein Neuanfang! Er hat viel für mich getan, zwei Alben produziert. Nun, nach elf Jahren, ist es Zeit für den Blick nach vorn.

Beatrice Egli: Der ESC ist kein Thema für mich

Die 35-Jährige hat mittlerweile ihre eigene Show.
Die 35-Jährige hat mittlerweile ihre eigene Show.  © Britta Pedersen/dpa

TAG24: Unlängst hatten Sie sich im Rahmen des deutschen Vorentscheids zum ESC für Marie Reim ausgesprochen, die mit deutschem Schlager antrat. Glauben Sie, dass dieses Genre europaweit Chancen hätte?

Egli: Nicole mit "Ein bisschen Frieden" und später auch Michelle haben es doch gut gemacht. Es geht immer um den Song, nicht ums Genre. Was gefällt, entscheidet immer das Publikum.

TAG24: Würden Sie selber antreten?

Egli: Alles hat seine Zeit, doch momentan ist das für mich kein Thema. Außerdem käme ich in ein Dilemma: Als Schweizerin müsste ich ja für die Schweiz antreten.

TAG24: Gibt es weitere Pläne für dieses Jahr? Ihr Podcast soll weitergehen, auch vom Liebäugeln mit einer Film- oder Fernsehrolle konnte man lesen …

Egli: Es werden noch viele Neuigkeiten kommen, aber ich kann noch nicht alles verraten. Erst mal stehen die 20 Zusatzkonzerte an, dafür lebe ich. Danach geht es direkt in die DSDS-Castings und dann will ich erst mal neue Songs schreiben und meine Emotionen musikalisch umsetzen. Die Neuigkeiten kommen später, zum Ende des Jahres.

Titelfoto: Britta Pedersen/dpa

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