Barbara Schöneberger bemüht "First Dates"-Vergleich und unkt über "Naked Attraction"
Berlin - Was der eine darf, darf der andere noch lange nicht: Moderatorin Barbara Schöneberger (50) hat die Doppelmoral bei der Programmgestaltung im deutschen Fernsehen beklagt.
Wie Schöneberger in der zweiten Folge des Podcasts "40 Years On Air" beleuchtete, werde demnach mit zweierlei Maß gemessen.
"Es ist immer die bemühte Sendung, aber du siehst irgendwelche Männer, die sich völlig ohne Not nackt auf einer Drehscheibe präsentieren und auch noch bevor sie Gewinner werden, zentrifugiert mit ihrem P*mmel nach außen fliegend sagen: Ich bin Thorsten, IT-Techniker und leider ist es nichts geworden", sagte Schöneberger mit Blick auf die Branche im Vergleich zu den 90er Jahren über die Dating-Show "Naked Attraction".
Auf der anderen Seite stünde sie nach eigener Einschätzung der Kritik gegenüber, wenn sie in der Rolle einer verkleideten Frau in einem Film oder bei "First Dates" den Satz äußern würde: "Wie schaust du denn eigentlich aus? Du schaust aus wie ein Paketbote."
Schöneberger ist sicher, dass sich Verantwortliche daran stoßen würden und Zusteller um Entschuldigung bitten müssten. "Davon gibt es ja viele Millionen und dann kann es sein, dass die nicht mehr zuschauen", greift sie deren Reaktion und Denke vorweg.
Barbara Schöneberger reibt sich an "spaßbefreiter Befindlichkeitslaberei"
Nach eigenem Bekunden verstehe die Kult-Blondine "total, dass wir Sprache und Bilder kontrollieren" und sich Humor ändert.
Woran sich Schöneberger aber reibt und vermutet, es könnte mit ihrem Alter zu tun haben: "Diese spaßbefreite Befindlichkeitslaberei, bei der gleich sieben Leute da sitzen und ernsthaft darüber sprechen, ob man sich bei den Paketboten entschuldigen muss. Da werde ich etwas störrisch und trotzig."
Es spiele ihrer Schilderung zufolge auch keine Rolle, ob der TV-Tausendsassa für den ÖRR oder für die privaten Sender vor der Kamera steht. "Es geht keiner mit uns in den Nahkampf, ob ich diesen oder jenen Gag machen will", versicherte die Moderatorin.
Titelfoto: Britta Pedersen/dpa