Anzeigenhauptmeister wegen Volksverhetzung vor Gericht - und verurteilt!

Gräfenhainichen/Wittenberg - Er liebt das Gesetz und will, dass sich alle an die Regeln halten. Doch nun musste sich der Anzeigenhauptmeister selber vor Gericht verantworten - und wurde prompt verurteilt.

"Anzeigenhauptmeister" Niclas Matthei (18) stand im Mai vor Gericht.
"Anzeigenhauptmeister" Niclas Matthei (18) stand im Mai vor Gericht.  © Julian Stähle

Seit Mitte Mai stand der 18-jährige Niclas Matthei, besser bekannt als "Anzeigenhauptmeister", vor dem Amtsgericht Wittenberg.

Wie Frank Straube, vorsitzender Richter am Landgericht Dessau-Roßlau, auf TAG24-Anfrage erklärte, wurde der Knöllchenkönig wegen Volksverhetzung angeklagt und verurteilt.

"Er soll in einem Klassenchat in strafbarer Weise seinen Unmut über Impfgegner geäußert haben", so Straube.

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Das Urteil: Der Hobby-Anschwärzer muss sich nun 100 Arbeitsstunden stellen. Außerdem wurde eine Geldstrafe von 1500 Euro verhängt.

Anzeigenhauptmeister zu 100 Arbeitsstunden verdonnert: Hetzte er gegen Impf-Gegner?

Er soll in Klassenchats gegen Impf-Gegner gehetzt haben. (Symbolbild)
Er soll in Klassenchats gegen Impf-Gegner gehetzt haben. (Symbolbild)  © Zacharie Scheurer/dpa

Wie BILD herausgefunden haben will, teilte der Anzeigenhauptmeister während der Pandemie in Klassenchats Fotos und Nachrichten, die unter anderem den Tod von Menschen forderten, die sich nicht impfen lassen wollten.

Da Matthei zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alt war, wurde er nach dem Jugendstrafrecht verurteilt. Deshalb fand der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Der 18-Jährige soll die Vorwürfe vor Gericht zunächst bestritten haben, wurde vom Jugendrichter aber dennoch verurteilt.

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Das Urteil ist noch nichts rechtskräftig. Laut BILD-Informationen hätte der Anzeigenhauptmeister auch schon "Rechtsmittel" eingelegt.

Auf seinen Social-Media-Accounts, wo Matthei sonst immer stolz von seinen Triumphen berichtet, äußerte er sich bislang nicht zu dem Rechtsstreit.

Titelfoto: Julian Stähle

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