Anzeigenhauptmeister erneut bedroht: "Du bist hier an der falschen Adresse!"
Saarbrücken/Gräfenhainichen - Niclas Matthei (18) ist innerhalb kürzester Zeit unter seinem Pseudonym "Anzeigenhauptmeister" in Deutschland bekannt geworden. Ein neues YouTube-Video über ihn zeigt, dass sein Hobby immer gefährlicher wird.
Anzeigen sind seine Leidenschaft. Denn die Straßenverkehrsordnung "ist die Heilige Bibel der Welt", wie er selbst sagte.
Tausende seiner Anzeigen gingen in den Ordnungsämtern vieler Städte und Gemeinden ein.
Eine beachtliche Menge davon wird jedoch nicht angenommen oder von den Ämtern einfach ignoriert. Auch die Stadt Magdeburg verfährt so, wie eine Nachfrage von TAG24 aufgezeigt hat.
Trotzdem macht Matthei weiter und lässt sich nicht beirren, wie ein aktueller Bericht des FUNK-Formates "offen un' ehrlich" auf YouTube zeigt.
Sollte ein Ordnungsamt seine Anzeigen nicht akzeptieren wollen, werde er zukünftig die Polizei mit seinen aufgedeckten Verkehrsverstößen konfrontieren, kündigte er an.
Drohung gegen Niclas Matthei vor laufender Kamera
Während der Dreharbeiten zum YouTube-Video war der Hobby-Ordnungshüter mit dem Kamerateam in Saarbrücken (Saarland) unterwegs.
Sie wurden schnell entdeckt und ihre aktuellste Position machte im Internet die Runde.
Neben Fans, die mit ihm ein Selfie haben wollten, gab es auch Konfrontationen mit Autofahrern, die Matthei ihre Meinung mit stark drohenden Worten klarmachen wollten.
"Mach dich ab! Weg hier aus Saarbrücken! Du bist hier an der falschen Adresse!", drohte ein Autofahrer.
Matthei zückte sein Handy, knippste ein Foto vom Wagen des Fahrers. Aber nicht, weil er ihn bedrohte, sondern weil er auf dem Gehweg stand. Anzeige geht raus!
"Anzeigenhauptmeister" Niclas Matthei: Autofahrer haben auch zukünftig nichts zu lachen
Auf die Frage, ob der 18-Jährige sich davon einschüchtern lässt, reagierte er gewohnt kühl: "Egal was kommt, ich mache immer weiter."
Auch ein vergangener körperlicher Angriff brachte ihn nicht davon ab, sein Hobby zu überdenken: "Das macht mit mir nichts. Ich werde dadurch nicht aufhören. Komme was wolle, ich werde immer weiter machen."
"Ist halt so. Ist Hobby-Risiko", sagte er lächelnd. Für Autofahrer machte er damit deutlich: Auch in Zukunft will er sein gesetztes Ziel verfolgen, in mindestens jeder Stadt Deutschlands einen Verkehrsverstoß anzuzeigen.
Titelfoto: Julian Stähle