Fuchs ist Veganer: Heftige Kritik an Kinderbuch-Neuauflage von Anke Engelke
Kirchberg - Millionenfach hat sich "Die Häschenschule" verkauft. Nun wird der Kinderbuchklassiker 100 Jahre alt - und zum Jubiläum gibt es eine neue Fassung von Komikerin Anke Engelke (58). Die empört so manchen.
Mehr als 2,5 Millionen Mal wurde die Geschichte von Hasenhans und Hasengretchen von Albert Sixtus (1892-1960) nach Angaben des Thienemann-Esslinger Verlags in verschiedenen Ausgaben verkauft, es gibt Übersetzungen etwa ins Englische und Latein sowie etliche Varianten in Mundart. Eine neue Interpretation aus prominenter Feder hat im Jubiläumsjahr für empörte Reaktionen gesorgt.
Zum diesjährigen Jubiläum versuchte sich auch Komikerin Anke Engelke an einer neuen Version. In dem zeitgeistigen Text ist der Fuchs Veganer und freundet sich mit den Häschen an, während der Mensch und vor allem die Landwirtschaft als Feind der Tiere ausgemacht werden.
Die alte Häschenschule sei etwas überholt, ein bisschen altbacken und unmodern, erklärt Engelke in einem Video des Verlags ihre Intention. In ihrer Fassung gehe es um Diversität, Zugewandtheit, Humor, Offenheit und Respekt.
Doch das Ergebnis polarisiert, wie die Kommentare bei Online-Buchhändlern zeigen.
Kritik an Anke Engelkes "Häschenschule": "Keine schönen Reime"
"Sie hätte es lassen sollen", findet Sixtus' Großneffe Ulrich Knebel (64). "Engelke ist anders als Sixtus einfach keine Schriftstellerin." Seines Erachtens sei es offensichtlich, dass es dem Verlag vor allem um Aufmerksamkeit und Geld gegangen sei.
Auch Anja Roocke (49) findet an der "neuen Häschenschule" keinen Gefallen. Roocke kümmert sich seit Jahren in Kirchberg um den Erhalt von Sixtus' Erbe. "Es sind keine schönen Reime", sagt sie.
"Das Ganze hat nicht wirklich etwas mit der ursprünglichen Häschenschule zu tun."
Titelfoto: PR, IMAGO/Eventpress